Die Kokonphase feiern

Den Kokon feiern und sich auf den Start vorbereiten

13. November 2012 www.elijahlist.com
Deutsche Übersetzung: Karin Meitz
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… und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes. Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag, als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt… Epheser 3, 19-20 (Schlachter)

So viele von uns, auch meine Familie und ich, befinden uns in einer Zeit, in der wir Durchbruch nötig haben. Wir sehen das Licht der Berufung Gottes und harren weiter auf die Verheißungen. Zentimeter für Zentimeter, Tag für Tag können wir neues Land einnehmen und an all dem festhalten, was vor uns liegt. Doch entfernen wir uns langsam von einem Zustand, den wir feiern sollten? Verpassen wir unseren „Ausbruch“, während wir nach „Durchbruch“ streben? Wir können strebsame, herumflitzende Raupen sein oder wir können in Schmetterlinge verwandelt werden, die sich aus einem ganz neuen Frieden und einer neuen Perspektive heraus in die Höhe schwingen. Die Frage stellt sich einem jeden von uns und der Herr fragt uns: „Wirst du den Kokon feiern?“

Der Kokon

Äußerlich betrachtet kann so ein Kokon wie ein einsamer Ort wirken. In Zeiten, in denen wir verzweifelt versuchen, vorwärts zu kommen, und bereits langsamer gehen, als wir es eigentlich möchten, ist es schwierig, loszulassen und unsere Kontrolle zugunsten von etwas aufzugeben, das wie ein völliger Stillstand aussieht. Der Kokon sieht vielleicht wie eine Wüste aus, doch in diesem Fall ist es eine Wüste des Einsseins, wo so viel mehr erreicht wird, als diese Momente auf den ersten Blick offenbaren.

Seht euch Johannes auf Patmos an. Es muss sich wie eine Strafe angefühlt haben, so ganz alleine auf eine einsame Insel geschickt zu werden. Es handelt sich hier um denselben Johannes, der als „der Jünger, den Jesus lieb hatte“ bekannt ist. Genau dieser Johannes, der seine Chance nutzte, um seinen Kopf an Jesu Brust zu legen, ein Moment, der mich immer mit Sehnsucht erfüllt. Doch so sehr Patmos auch wie so eine einsame Wüste ausgesehen haben muss, war es doch im Grunde genommen eine Einladung zu dem, was in einem Kokon geschieht. Gott wachte eifersüchtig über Johannes und aus Liebe brachte er ihn weg, um ihn an Sein Herz zu drücken und ihm die Geheimnisse, die einem besonderen Freund vorbehalten waren, zu offenbaren (siehe Johannes 15, 15). Rückblickend können wir nur staunend die Flügel des Buches der Offenbarung betrachten, die jener Zeit im Kokon entsprangen.

Ich wuchs in einer Großfamilie auf, in der es eine Person gab, die von allen einfach nur „Papa” gerufen wurde. Er hatte eine ganz besondere Gabe, mit Babys umzugehen. Er konnte sie aus was für Umständen auch immer einfach herausholen, sie in seinen liebenden Armen auffangen, an seine Brust drücken und sie in diese „Geborgenheit beim Papa“ einladen. Innerhalb kürzester Zeit tauchte das Baby in diese tiefe Ruhe ein, die es benötigte. Diese „Geborgenheit beim Papa“ erinnert an einen Kokon: sich in Gottes Vater-Arme hineinkuscheln, alles andere loslassen und einfach nur Seinen Herzschlag und Seine Umarmung genießen und wissen, dass dies genau jene Momente sind, die kraftvoller und produktiver sind als alles, was wir tun können. Wir können uns weiterhin anstrengen wie die Raupe und Zentimeter für Zentimeter vorwärtskriechen, vielleicht sogar einen weiteren Sprung Richtung Durchbruch schaffen – oder wir können diese Nähe zu unserem Schöpfer genießen, während wir in diesem lebendigen Frieden geborgen sind, der unvorstellbare Frucht hervorbringt.

Die Raupe

Seid still [lasst ab, hört auf] und erkennt, dass ich Gott bin. Psalm 46, 10

Die Raupe findet sich oft in einem Streben nach Anerkennung wieder. Sie will Bedeutung erlangen und hält meist nach Durchbruch Ausschau. Wir werden als Raupe keinen Durchbruch erlangen, denn dies wäre ein minderwertiger Segen und Durchbruch. Wir sind nicht dazu berufen, erfolgreiche und gesegnete Raupen zu sein, sondern wir sind dazu berufen, neue Geschöpfe, nämlich Schmetterlinge, zu sein. Für jede Raupe kommt die Zeit, wo sie erkennen muss, dass ihre Träume und ihre einzigartige Berufung außerhalb eines Kokons nicht ausgelebt werden können.

Der Schmetterling

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! 2. Korinther 5, 17

Der Schmetterling zeigt uns einen völlig neuen Durchbruch. Er ist eine neue Schöpfung! Er misst sich nicht mit anderen Schmetterlingen. Er bemüht sich nicht und jeder hat ganz einzigartige Flügel. Die Flügel der Schmetterlinge sind völlig unterschiedlich. Sie haben verschiedene Formen, verschiedene Farben und neue Muster, die Gottes einzigartigen Fingerabdruck auf jedem einzelnen, während der Zeit im Kokon, widerspiegeln.

Josef

Josef steht unübertreffbar für so eine Raupe, die in einen Schmetterling verwandelt wurde. Er flitzte umher und erzählte solange allen seine Träume von den Flügeln, bis er sich tief im Kokon eines Gefängnisses wiederfand. Doch war es genau dieses Gefängnis, das seine Träume zur Realität werden ließ. Der Traummantel stand nur für die Gunst und die Berufung Gottes, während seine wahre Kraft und Realität die Flügel Josefs waren, die sich im Inneren entfalteten. Josef hielt mit Nachdruck an seinem Traum fest, doch in seinem Kokon im Gefängnis des Palastes wurde er verwandelt. Doch nur weil du das Gefängnis um dich herum siehst, heißt dies noch lange nicht, dass du dich nicht schon im Palast befinden würdest. Wir dürfen den Palast unserer Berufung nicht verlassen, während wir versuchen, dem Gefängnis zu entkommen. Wie unwahrscheinlich es auch aussehen mag und wie auch immer das äußere Erscheinungsbild unseres Kokons auch sein mag, Gott überrascht uns oft durch die Art und Weise, wie Er unsere Träume hervorbringt.

Bereite dich auf den Start vor

Wir werden aus unserem Kokon heraus starten, und zwar vielleicht gerade dann, wenn wir es am allerwenigsten erwarten. Vielleicht erwischt es uns gerade dann, wenn wir einfach Gott genießen in der Wüste des Einsseins, zu der Er uns weggebracht hat. Wie in Josefs Traum erwartete er das Vertraute, seine Familie, dass sie kommen und ihn zu seinem Durchbruch befördern würden. Doch Gott ist ein Vater, der es liebt, Seine Kinder zu überraschen, der es immer zumindest um eins besser macht, als wir es uns erdenken oder vorstellen können. Josef musste sich seinem Kokon ausliefern und es zulassen, dass Gott ihn mit größeren Flügeln überrascht, als er es jemals erhoffen oder erträumen konnte.

Mit so einem guten Vater führt Hingabe immer zur allerbesten Überraschung! Was, oder wer, ist in dir, das nur darauf wartet, hervorzubrechen? Für mich beginnt der Durchbruch dort, wenn ich auf Gottes Schoß klettere und mich in „Seine Geborgenheit“ hineinkuschle.

Wir konzentrieren uns meist auf die Raupe oder den Schmetterling, doch das Kraftvollste ist oft zu lernen, dieses Zwischenstadium zu genießen!

Joey LeTourneau

M.A.R.K. 10:14 Family/Heavenly Hope Ministries

Email: joey.letourneau@gmail.com
Joey LeTourneau
lebt mit seiner Frau Destiny und ihren vier Töchtern in der Nähe von Denver in Colorado. Sie reisen viel und bevollmächtigen den Leib Christi dazu, sich ihrer Ersten Liebe zu nahen und das lebensspendende Zeugnis Jesu in der Welt um sich herum auszuleben. Sie sehnen sich nach der vollständigen Offenbarung des Vaterherzens Gottes, was zu einer Vervielfältigung eines Lebens in Fülle führen wird. Dadurch wird die ganze Welt das wahre Wesen unseres Vaters erkennen! Joey ist Autor zweier Bücher, und zwar von „Revolutionary Freedom“ (revolutionäre Freiheit) und der Neuerscheinung „The Life Giver“ (der Lebensspender). ElijahList Publication www.elijahlist.com info@elijahlist.net

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