Wie beginne ich ein Frauengesprächskreis

Wie beginne/leite ich einen Frauengesprächskreis

Allgemeines und praktisches für jede Art von Frauenkreis
Verschiedene Möglichkeiten der Frauenarbeit und das Know How

Motive
Wir sind berufen, Gemeinschaft miteinander zu haben (Apostelgeschichte 2: 46)Wir wollen das Netz der Gemeinde festigen. Wir wollen die gute Botschaft an andere Frauen weitergeben.

Indem wir unser Leben in andere Menschen investieren, wachsen wir geistlich.Wir investieren uns in Menschen  und merken, dass wir stark werden. Gott fragt nicht in erster Linie nach unseren Fähigkeiten, sondern nach unserer Bereitschaft für ihn zu leben ihm zu dienen.

Egal welchen Schwerpunkt der Frauenkreis hat, suche dir eine zweite gläubige Frau mit der du eins bist und laßt euch eine gemeinsame Vision geben.Mit ihr kannst du planen, nachbesprechen, wenn du das Gefühl hattest, es lief etwas schief. Mit ihr kannst du dich über Siege und Erfolge freuen und bei ihr kannst du dich auch mal ausweinen.

Glaubst du, du bist keine gute Gastgeberin?
Es kommt nicht auf deine Einrichtung, sondern auf die „besondere“ Atmosphäre bei dir an. Stell deine Wohnung, dein Haus so zur Verfügung, wie es ist. Dadurch lernen die anderen Frauen dich ein Stück weit kennen (bei ihnen wird auch nur mit Wasser gekocht).

Ist deine Wohnung zu klein oder ungeeignet?
Vielleicht findet sich im Gemeindehaus eine Möglichkeit. Oder in einem Cafe`.Oder eine andere Frau bekommt die Möglichkeit, Gastgeber zu sein.

Ist ein Vormittagstreffen geplant?
Hier ist es  wichtig, dass ein Kinderzimmer / Hobbyraum o.ä. vorhanden ist und ein Mindestmaß an geeignetem Spielzeug.

Ihr trefft Euch zum Frühstück?
Haltet den finanziellen Aufwand möglichst gering und macht keine Riesenumstände, sonst wirst du es schnell leid. Nach Möglichkeit sollte der Gastgeber nur Kaffee kochen, den Rest können die Gäste mitbringen (Brö. / Butter / Marmelade / Käse…)

Wie viele Teilnehmer sollte ein Frauenkreis haben?
Eine Gruppe mit 4-8 Frauen eignet sich am Besten. Wenn der Kreis größer wird, kann es leichter  unpersönlich werden.

Wie oft?
Ein 14-tägiger Rhythmus hat sich bewährt; in der Regel vormittags oder abends. Manche treffen sich einmal in der Woche und es  klappt, für Frauen mit vielen Verpflichtungen und mehreren Kindern kann das aber leicht zu viel werden. Hat Gott einmal zu dir gesprochen, ist es klug, sich einen festen Termin zu setzen. Arbeite dabei  mit dem Terminkalender und berücksichtige die zahlreichen Ferien- und Feiertagausfälle im 1. Halbjahr. Hast du eine neue Gruppe formiert, wäre es gut, ihr hättet euch schon 3-4 mal getroffen, bevor die ersten Ferienausfälle stattfinden

Was ist mit den Kindern?
Kinderbetreuung betrifft nur die Gruppen, die sich vormittags treffen und nicht ausdrücklich Spiel- und Krabbelgruppe sein wollen. Wenn mehrere Kinder zusammenkommen, sollte man nach einer geeigneten Person Ausschau halten, die die Kinder während der Gesprächszeit betreut. Es wäre günstig, wenn es sich immer um die gleiche Bezugsperson handelt. Sei freimütig, dich nach einer passenden Frau in der Gemeinde umzuschauen, nach dem Motto: ich diene Gott gerne und auch andere Menschen werden gesegnet, indem wir ihnen Vertrauen geben und ihren Dienst schätzen.

Herzenswärmer Babyshower
Egal mit welcher Art Frauengruppe ihr es  zutun habt – den Babyshower solltet ihr kennen! Aus dem Amerikanischen übernommen, eignet er sich, um die Herzen aller anwesenden Frauen zu erwärmen. Die Idee: Für eine schwangere Frau aus der Gruppe (oder eine Freundin außerhalb) wird eine Überraschungsparty gegeben. Entweder in ihrem Haus- jeder der Teilnehmer bringt etwas zum Essen mit , sogar den Kaffee haben wir manchmal vorbereitet, um niemanden in Verlegenheit zu bringen…) oder sie wird unter einem Vorwand an den vorbereiteten Ort “gelockt“.
Nach dem gemütlichen Frühstück  (o.ä.) hält jede anwesende Frau ein Geschenk für das Baby (oder was mit der Entbindung zusammenhängt) bereit und unter vielen Ahs und Ohs werden die Mitbringsel  ausgepackt. Und dann das Wichtigste: nach dieser „Vorbereitung“ wird für alle Anliegen der Schwangeren gebetet ( letzte Wochen, Geburt, Wochenbett, Stillen…).Auch für Frauen, die zu Glaubensdingen keinen Bezug haben eignet sich ein Babyshower. Und das Angebot, für alle Anliegen zu beten lehnt einfach keiner ab!

Stellt einander eure „Schätze“ zur Verfügung:
Auf einer Kommode kannst du Bücher, Cassetten oder Videos, die zu eurem Thema passen aufbauen und sie ausleihen (wichtig, sich zu notieren, wer was geleihen hat).

Als Gastgeber halte genügend Papier und Stifte bereit. Vielleicht möchte sich jemand Notizen machen oder ein Arbeitsblatt wird ausgefüllt…

Verschiedene Möglichkeiten der Frauenarbeit:

Müttergruppe/Spielkreis
Zu diesem Bereich gibt es ausreichend säkulare Literatur. Wenn Gott dir diese Methode als die deine gibt, mach dich in Bibliotheken und Buchhandlungen kundig. Auch Frauen, die so etwas in Pfarrgemeinden  oder im weltlichen Rahmen aufgebaut haben, geben gerne ihre Erfahrungen weiter. Gott gibt dir „Kommunikationskompetenz“ und du wirst Gleichgesinnte kennenlernen. Mach auch ein solches Projekt nicht alleine, sondern ”verbünde“ dich mit einer anderen Frau. Manche Gruppen haben in der einen Wochen Spielkreis und in der folgenden Woche einen Abend, wo sie Erziehungs- und Familienthemen besprechen. So kann sich aus einem Spielkreis sogar ein evangelistischer Frauengesprächskreis entwickeln.

Frauengesprächskreis für Ungläubige:
Suche dir zuerst eine gleichgesinnte, gläubige Frau, die dich unterstützt und setzt gemeinsam den Rahmen fest. Lade einige Wochen vor dem Start gezielt Frauen ein, die du dabei haben möchtest und erzähle von deiner Idee. Du kannst auch alle Frauen zusammen zu einem gemütlichen Abend einladen und ihnen die Idee eines Gesprächskreises vorstellen.Es existieren gute Arbeitsbücher mit „Rohmaterial“ und Themenideen.

Du mußt die Ausarbeitungen ja nicht so  übernehmen, sondern sie können als Gerüst dienen. Wenn ein „Grund“ für dich besteht, gute Themenideen zu bekommen, werden deine Augen geöffnet (Artikel in Zeitschriften, die dich ansprachen, eigene Gedanken und der heilige Geist)
Die häufigsten Bedürfnisse der „moderen Frau“ sind laut Umfragen: Einsamkeit, Ehe- und Erziehungsprobleme, Minderwertigkeit und mangelnde Selbstverwirklichung.

Auch die Teilnehmerinnen selbst werden mit eigenen Themenideen kommen. Einer entstehenden Konsumhaltung kannst du begegnen, indem du die Frauen mit einbeziehst. Tragen sie in einem Bereich eures Kreises eine Verantwortung, werden sie eure gemeinsame Zeit viel intensiver verfolgen und bereit sein, mehr mitzutragen. Habt keine Scheu, mit der Bibel zu arbeiten, denn die Frauen werden erstaunt sein, wie praktisch das Wort Gottes ist.

Im Frühjahr 2003 habe ich es erstmals mit einer Diätgruppe versucht! Frauen aus der Gemeinde, aber auch Freundinnen, Nachbarinnen, Bekannte verpflichteten sich, 12 Wochen regelmäßig zusammenzukommen, um gemeinsam Gewicht zu reduzieren Die Zusammensetzung dieses “Versuchs” war einfach genial. Wir hatten einen wunderbaren  Austausch, Beziehungen, sogar Freundschaften entstanden – und Frauen lernten unsere Gemeinde von einer ganz anderen Seite kennen. Wer Informationen über diesen Kurs haben möchte, der wende sich bitte direkt per Email an mich. beate.nordstrand@t-online.de

Andere Möglichkeiten: Englischkurs, Rhetorik-Kurs, Farb- und Stilberatung, Gesundheitstage, Sportangebote, Mutter-Kind-Turnen…. lasst einfach Euren Gaben und “Salbungen” Raum…

Arbeitsblätter
haben sich sehr bewährt, weil sie helfen, am Thema zu bleiben und am Schluß auch eine Antwort zum Thema bieten.Die Frauen sind sich noch mehr bewußt: heute wird an diesem Thema gearbeitet. Und hat man sich „festgefahren“, kann man sich noch leichter losreißen, denn jeder sieht: wir sind noch lange nicht fertig. Notiere die Fragen mit großem Abstand für persönliche Notizen auf ein Blatt Papier und kopiere es für jede Frau. Wenn es nicht anders geht, kann man auch die Fragen vorweg diktieren und sie schreiben es schnell selber auf. Z.B. Thema Minderwertigkeit, hineingepackt in: “Mein Gott, bin ich häßlich.“

Durch Fragen, die gemeinsam beantwortet werden (jeder arbeitet an seinem Arbeitsblatt und die Antworten werden reihum vorgelesen) wird unsere Ausgangsposition festgestellt und durch weiterführende Fragen das Wort Gottes hinzugenommen: wir sind Gottes Augapfel, er hat uns bereits im Mutterleib sorgfältig bereitet….

Treffen für gläubige Frauen
Auch hier gelten erst einmal die gleichen Prinzipien wie bei der vorhergehenden Art Frauenkreis. Du suchst dir eine verläßliche Partnerin und ihr einigt euch erst einmal über den Rahmen und wo, wann, ab wann, wie oft und vor allen Dingen wer! Solch ein Kreis kann nicht „von oben“ eingeteilt werden oder je nach Wohnlage zusammengefügt, auch wenn es noch so gut zu passen scheint. Frag´ lieber den heiligen Geist um Rat und bitte ihn um Weisheit bei der Zusammensetzung.

Wenn ihr mit dem Thema begonnen habt, lasse  nicht zu große Schwenker zu. Auch hier haben sich Arbeitsblätter sehr bewährt. Gib eine Einführung in das Thema und erläutere die erste Frage, die dann jede für sich ausfüllt. Beim Beantworten hat natürlich jede Frau die Möglichkeit mehr oder weniger von sich preiszugeben und das sollten wir akzeptieren. Aber jede Frau ist aktiv am Thema beteiligt und nicht nur die Wortgewandten. Du kannst auch „mal“ zu einem Thema einen Gast einladen, der über ein aktuelles Anliegen spricht und der mehr Kompetenz in diesem Bereich hat als ihr.

Ermuntere die Teilnehmerinnen, sich auch selbst einmal auf ein Thema vorzubereiten. Sei kein Allroundmanager, sondern beziehe sie mit ein. An Herausforderungen wachsen wir am meisten. Schule du dich, andere Frauen herauszufordern! Lerne, das du entbehrlich bist! Der Kreis  soll nicht und wird zusammenbrechen, wenn du mal ein paar Wochen pausieren mußt. Gott hat  zum Glück genug Bodenpersonal!