Maria Woodworth-Etter

 

Kraft Gottes in Aktion

Maria Woodworth-Etter hat Tausende von Menschen in ganz Amerika mit der befreienden Botschaft von Jesus Christus erreicht. Man schrieb über sie: „Ehre sei Gott und dem Herrn Jesus Christus, dass er sie berufen und mit seiner Kraft ausgestattet hat, sie beschützt und sie für uns zu einer „Mutter in Israel“ gemacht hat.“

Maria kam 1844 auf einer Farm in Ohio zur Welt. Sie wurde zu Beginn der Dritten Großen Erweckung von Neuem geboren, damals war sie 13 Jahre alt. Der Prediger, der sie zum Herrn führte, betete, ihr Leben „möge ein strahlendes Licht sein“. Doch er konnte nicht ahnen, dass dieses kleine Mädchen, für das er gerade gebetet hatte, die Mutter der Pfingstbewegung werden würde, die sich später auf der ganzen Welt ausbreitete.

Der Ruf

Maria erkannte den Ruf Gottes sofort und weihte ihr Leben dem Herrn. Über ihre Berufung schrieb sie später: „Ich hörte die Stimme Jesu, der mich aufforderte, hinaus auf die Straßen und an die Zäune zu gehen, um die verlorenen Schafe einzusammeln“. Doch etwas hielt sie zurück – sie war eine Frau – und zu jener Zeit war es Frauen nicht erlaubt zu predigen. Mitte des 19.Jahrhunderts waren Frauen nicht einmal wahlberechtigt. Damals hätte eine Frau, die als Predigerin auftreten wollte, weit mehr als nur ein Stirnrunzeln ausgelöst. Und eine alleinstehende Frau im Dienst war einfach undenkbar.

Heirat

Maria heiratete und wurde recht schnell Mutter von sechs Kindern. Während der Herr immer wieder zu ihr sprach, versuchte sie, ein normales Familienleben zu führen. Doch Maria, in ihrer Rolle als Frau und Mutter gefordert, konnte nicht auf den Ruf Gottes eingehen. Sie war mit einem Mann verheiratet, der kein Interesse daran hatte, dem Herrn zu dienen, sie musste sechs Kinder groß ziehen und sie selbst kränkelte oft.

Schicksalsschläge

Doch dann wurde die Familie von einem grausamen Schicksal ereilt. Fünf der sechs Woodworth-Kinder wurden krank und starben. Maria gelang es, sich nach diesem entsetzlichen Ereignis wieder in den Griff zu bekommen, doch ihr Mann kam niemals über den Verlust hinweg. Maria tat ihr Bestes, um ihm zu helfen, während sie außerdem versuchte, die einzige Tochter, die überlebt hatte, zu erziehen. Inmitten all dieser widerwärtigen Umstände hegte sie niemals einen Groll auf Gott. Es kam ihr auch niemals in den Sinn, wegen dieses schmerzhaften Verlustes ihr Herz vor ihm zu verschließen.

Während sie in der Bibel las, entdeckte sie zahlreiche Berichte, die keinen Zweifel daran ließen, dass auch Frauen von Gott gebraucht worden waren. Sie las, dass der Prophet Joel geweissagt hatte, Gott würde seinen Geist auf Männer und Frauen ausgießen. Doch Maria schaute zum Himmel und meinte: „Herr, ich kann nicht predigen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll und ich bin ungebildet“. Trotzdem vertiefte sie sich auch weiterhin ins Wort Gottes und empfing Wahrheiten daraus.

Vision

Dann hatte Maria eine überwältigende Vision. Sie sah sich inmitten eines riesigen, goldgelben Kornfelds. Und als die Szenerie fortgesetzt wurde, begann Maria zu predigen und das Korn fiel bündelweise vor ihr auf den Boden. In diesem Augenblick sagte Jesus zu ihr, dass „so wie das Korn gefallen war, die Menschen fallen würden“, wenn sie predigte. Schließlich erkannte Maria, dass sie niemals glücklich werden würde, wenn sie sich nicht der Berufung hingeben würde. Und als Erwiderung darauf, gab sie demütig ihr „Ja“ zu seinem Ruf auf ihrem Leben und bat ihn, sie mit seiner großen Kraft zu salben.

Auch viele Frauen, die diese Worte lesen, sich von Gott berufen. Du hast Visionen und Impulse vom Heiligen Geist bekommen, die dich drängen, dich aufzumachen und Menschen freizusetzen. Gott hat mit dir über göttliche Heilung, Befreiung und die Freiheit des Geistes gesprochen. Erlaube deshalb niemals einem religiösen Geist, das, was der Herr dir gezeigt hat, zu ersticken. Religion möchte Frauen und ihre Dienste unterdrücken. Du musst lernen, Gott zu gehorchen, ohne Fragen zu stellen.

Kühnheit zieht die Kraft Gottes an und sie wird den Anklagen deiner Gegner den Wind aus den Segeln nehmen. Außerdem sollst du dir starke Frauen zum Vorbild nehmen, die solide Dienste haben, um von ihnen zu lernen.

Und lasse dir folgende Worte von Maria Etter zu Herzen gehen: „Meine liebe Schwester in Christus, möge der Geist Christi über dich kommen und dir die Bereitwilligkeit geben, die Aufgabe auszuführen, die der Herr für dich bestimmt hat, während du diese Worte hörst. Es ist höchste Zeit, dass die Frauen ihr Licht leuchten lassen, ihre Talente ausgraben, die in einem geheimen Versteck Rost angesetzt haben,  und zu Gottes Ehre Gebrauch davon machen. Lasst uns niemals Schwäche bekennen; Gott wird das  Schwache dieser Welt gebrauchen, um die Weisheit dieser Welt zunichte zu machen. Wir sind Söhne und Töchter des Höchsten. Sollten wir nicht alles tun, um diejenigen zu retten, die sich im Tal des Todesschatten befinden?

Beginn des Dienstes

Maria begann ihren Dienst zunächst in ihrem eigenen Ort. Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte, doch Gott hatte sie aufgefordert, zu beginnen und er hatte ihr versprochen, dass er ihren Mund mit Worten füllen würde. Als Maria nun zum ersten Mal vor einer Gruppe Menschen stand, von denen die meisten mit ihr verwandt waren, brachen diese, kaum dass Maria angefangen hatte zu reden, weinend zusammen. Nach diesem Vorfall war Maria in ihrem Heimatort eine sehr gefragte Persönlichkeit. Verschiedene Kirchen baten sie, zu kommen, um neues Leben in ihre Gemeinde zu bringen. Gott ehrte Maria und er erstattete ihr all die Jahre, die sie verloren hatte, in kurzer Zeit zurück.

Marias Stil war, um es mild auszudrücken, „anders“ als  der der übrigen Diener Gottes dieser Zeit. Sie hielt ihr Publikum niemals davon ab, sich aktiv zu beteiligen. Entgegen der starren Kirchenordnung des späten 19. Jahrhunderts hielt Maria sehr viel von lautstarken Begeisterungsrufen, vom Tanzen, Singen und Predigen. Sie war überzeugt davon, dass die Äußerungen der Gefühle sehr wichtig waren, solange sie die göttliche Ordnung nicht störten. Außerdem war sie der Meinung, dass es ein Zeichen von Gottlosigkeit war, wenn man seinem Glauben nicht auch mit dem Körper Ausdruck verlieh.

Als Maria ihr 40.Lebensjahr erreicht hatte, war sie landesweit eine Sensation. Verschiedene Glaubensgemeinschaften erkannten ihre Fähigkeit, tote Gemeinden zu beleben, die Ungläubigen herbeizuziehen und Menschen zu einer tieferen Beziehung zu Gott anzuregen. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten kamen zu ihren Versammlungen und wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt.

Evangelisation und Heilung

Schließlich regte der Herr Maria an, für Kranke zu beten. Maria reagierte zunächst nur widerwillig darauf, weil sie befürchtete, ihr evangelistischer Ruf würde darunter leiden. Doch Gott machte ihr mit Nachdruck deutlich, dass dies sein Wille für sie war und sie fügte sich. Es dauerte nicht lang, bis offensichtlich wurde, dass Evangelisation und Heilung Hand in Hand gehen, denn Tausende wurden für Christus gewonnen, weil sie mit eigenen Augen gesehen hatten, wie andere Menschen geheilt wurden.

Maria war die einzige führende Evangelistin in der „Heiligungsbewegung“, die das für die Pfingstbewegung so charakteristische Beten in Sprachen annahm. Sie begrüßte die Lehre von der Heiligung ebenso wie die Lehre der Pfingstler vom Beten in anderen Sprachen. Viele Prediger verstanden weder die Wirkungsweise des Heiligen Geistes noch Marias Lehre zu diesem Thema. Und Maria verteidigte sich selbst so selten in der Öffentlichkeit, dass sie sehr große Beachtung fand, wenn sie es doch einmal tat. Sie erklärte den Leuten meistens, dass sie nicht berufen war, sich zu rechtfertigen, sondern andere Menschen zu Jesus zu führen.

Schwester Etter verfügte über eine unbesiegbare Stärke, wenn es darum ging, trotz massiver Widerstände voranzugehen. Selbst wenn sie mit lebensbedrohlichem Umständen konfrontiert wurde, weigerte sie sich, eine Stadt zu verlassen, bevor sie ihren Auftrag ausgeführt hatte.

Und sie fürchtete niemals unbekannte Gefahren, denn sie wusste, dass der Herr für sie kämpfen würde. Es kam nicht selten vor, dass Männer ihre Veranstaltung besuchten, die dafür bezahlt worden waren, den Ablauf zu stören. Maria schrieb einmal: „Ich war schon oft großen Gefahren ausgesetzt; oftmals wusste sich nicht, ob ich hinter der Kanzel, auf dem Weg zur Versammlung oder auf dem Nachhauseweg erschossen werden würde… Doch ich habe mir vorgenommen, niemals wegzulaufen oder einen Kompromiss einzugehen. Der Herr hat stets Seine mächtige Kraft auf mich gelegt, und so hat er alle Furcht von mir genommen und mich zu einem Riesen gemacht.

Kein Buch der Welt würde die Ereignisse fassen, die sich in Maria Woodwort-Etters Dienst abspielten. Sie war ein demütiges, geistliches „Kraftpaket, das aussah wie eine Großmutter, aber beachtliche geistliche Autorität über Sünde, Krankheiten und Dämonen besaß“. Schwester Etter konnte nicht alle Einladungen zum Dienen, die sie erhielt annehmen. Und diejenigen, denen sie folgte, brachten das ganze Land in eine Aufruhr, die sich nie mehr legte.

Eines Abends erschienen drei ehrwürdige Diener Gottes zur Veranstaltung. Da keine Sitzplätze mehr frei waren, boten einige Prediger diesen Männern ihre Plätze direkt auf der Plattform an. Nur widerwillig nahmen die „Würdenträger“ das Angebot an. Der Gottesdienst nahm seinen Lauf und wie gewöhnlich wirkte die Kraft Gottes sehr intensiv. Plötzlich fiel einer der steifen Prediger vom Stuhl und blieb bewegungslos auf dem mit Sägemehl ausgestreutem Boden liegen. Seine beiden Begleiter versuchten, diesen Vorfall schlichtweg zu ignorieren. Doch nur wenige Minuten später lag auch der zweite Prediger hilflos neben seinem Freund auf dem Fußboden. Und schließlich ging auch der dritte zu Boden und lag ausgestreckt bei den beiden anderen. Alle drei verharrten über drei Stunden in dieser Position, während die Kraft Gottes auf ihren war. Erst dann kamen sie – einer nach dem anderen – wieder zu sich, sie standen auf, klopften sich den Staub ab und steuerten noch leicht benommen auf den Ausgang zu.

Menschenmassen

Bei jeder Veranstaltung,. die Maria durchführte, wurde die Kraft Gottes in einer Weise offenbar, wie es unsere Generation noch nicht erlebt hat. Ein Journalist schrieb: „Schon am frühen Morgen kamen Vehikel aller Art in der Stadt an – kein Zirkus und keine politische Wahlveranstaltung hatte je so viele Menschen angelockt. Ein anderer Zeitungsreporter schrieb, dass es in seinem Heimatort erstmalig der Fall gewesen sein, dass ein religiöses Ereignis „eine gute Show um Längen schlug“. Er schrieb, dass die Künstler und Darsteller der Oper kamen um herauszufinden, wer ihnen die Zuschauer gestohlen hatte.

Schwester Etter war der Meinung, dass es die wichtigste Aufgabe sei, das Wort Gottes mit begleitenden Zeichen und Wundern zu predigen, und die Sünder davor zu waren, dass Jesus bald wiederkommen würde. Dies brachte sie sehr deutlich zum Ausdruck.

Außerdem sagte sie: : „Seine Botschafter müssen jegliche Streitigkeiten einstellen, jede haarspaltende Theorie fallen lassen, dieses und jenes Interesse sowie das ständige Herumreiten auf vergangenen Taten oder der Heiligung, das die Heiligen aufreibt, muß ein Ende haben. Paulus sagt, wir sollen in Kraft und Erweisung des Geistes predigen… Möge das Wort Gottes in Kraft und Erweisung des Geistes und in Kraft verkündigt werden, damit die Menschen erkennen, was Gott für sie hat“.

Fazit

Bevor Schwester Etter im Alter von 80 Jahren zum Herrn ging, hatte sie ihre sechs Kinder und zwei Ehemänner zu Grabe getragen, auf dem ganzen Kontinent Tausende von Botschaften gepredigt, hatte über Straßengangs und Diener Gottes, die ihr übel mitspielen wollten, triumphiert, hatte den Frauen den Weg in den Dienst für den Herrn gebahnt und unbeirrbar durch Zeichen und Wunder die Kraft des Heiligen Geistes demonstriert.

Sie war nicht gebildet. Sie machte sich nicht aus theologischen Kursen, und sie machte sich nicht viel Mühe, um zu erklären, wie Gott wirkt. Sie predigte ein sehr einfaches Evangelium, gab sich ihm vollk0ommen hin und sie glaubte an Zeichen und Wunder. Marias einzige Leidenschaft war zu erleben, dass das Evangelium lebendig und greifbar war und die Menschen zu Gott geführt wurden. Oftmals liefen ihr die Tränen übers Gesicht, während sie in ihren Predigten die Zuhörer bat, zu Jesus zu kommen.

Geh auch du pfleglich mit den göttlichen Schätzen um, die du durch Erfahrungen  in deinem Herzen angesammelt hast und dem Wort und bringe sie dann durch Gebet und Gehorsam zum Vorschein. Glaube Gott, dass er durch dich Zeichen und Wunder tun wird. Entscheide dich dafür, in dieser Stunde gebraucht zu werden und dringe in die gesamte Fülle ein, die Gott für dich bereitet hält. Wenn du einen Rückschlag erlitten hast, dann lasse dich dadurch nicht entmutigen oder aufhalten.

Rufe den Geist der Macht herbei und setze deinen Lauf fort, bis du den vollkommenen Sieg errungen hast. Nimm dir Schwester Etters Leitspruch zu Herzen: „Es ist besser, rastlos dem Herrn zu dienen, als zu rosten“. Gib nicht auf, bevor du deine Aufgabe zu Ende geführt hast. Die Welt wartet auf die Antwort, die du in dir trägst.