Als “Deborah” bei den Kindern und Teenagern

von Deborah Arise-Koordinatorin für Ostbayern, Monika Niedermeier

Seit June Richards 1999 in Deggendorf war, beten Frauen in unserem Land als Deborahs für die junge Generation. Junes Aufruf hatte mich fasziniert. Seitdem verfolge ich aufmerksam, was sich unter Kindern und Jugendlichen tut. Vor allem die geistlichen Aufbrüche in dieser Generation erfüllen mich mit großer Freude. Doch wurde mir mehr und mehr bewusst, dass mir in meinem jetzigen Lebensabschnitt die direkte Verbindung zu denen, für die ich bete, fehlt.
Ihr müsst wissen, dass meine eigenen  vier Kinder zwischen 28 und 34 Jahren sind, und ich auch meine vier Enkelkinder von 1 – 4 Jahren nur ganz selten sehe, da wir weiter auseinander wohnen.

Gott schließt Beziehungslücken

Ein akuter Mangel an Kindermitarbeitern in der Sonntagsschule wurde schließlich der Auslöser, um Ende letzten Jahres spontan in einer Kindergruppe auszuhelfen. Gott hatte dies schon lange in mein Herz gelegt, doch ich war mit meinen Aufgaben schon gut ausgefüllt. So hatte ich dies immer wieder aufgeschoben. Nun bin ich für ein Jahr feste Kindermitarbeiterin. Hierbei lerne ich die Kinder kennen, erlebe Lust und Frust und erlebe den Dienst als wichtige Ergänzung  der Fürbitte. Nebenbei gesagt: Obwohl ich früher als Jugendleiterin und als Mutter viele Erfahrungen mit Kindern gemacht hatte, stellte ich fest, dass ich dort nicht anknüpfen konnte, denn „lang, lang ist’s her…“,  sie haben sich verändert. Ich lerne und übe neu mit ihnen.

Die Teenies und mein Unbehagen

Die Teenies –, ich muss gestehen, sie verunsichern mich. Sind sie doch keine Kinder mehr und auch noch keine jungen Erwachsenen. Meine eigenen Teenies waren halt meine Kinder und wir hatten die Zeit ganz gut hinter uns gebracht. Doch die Teenie-Generation 20 Jahre später? Ihre Berufung durch Gott brennt wie Feuer in meinem Herzen: Sie müssen unbedingt von dieser Berufung erfahren, denn die Schrift sagt: „Mein Volk kommt um, aus Mangel an Erkenntnis“ (Hos. 4.6). Doch wie sollen sie’s erfahren? Ich war im Gespräch mit Kindermitarbeitern, sammelte Gebetsanliegen und Informationen, nur der direkte Draht zu den Teenies fehlte.

Gottes Wege  und seine Gedanken

Es ging schneller,  als ich dachte. Im Rahmen von unserem Projekt „Deggendorf Alive“ waren verschiedene Hilfsdienste angefragt und ich wusste, dass die Teenies sich über soziales Engagement Gedanken machten. Der Teenie-Leiter bot mir spontan an, dies am darauffolgenden Sonntag zu tun. Trotz meines inneren Unbehagens sagte ich zu. Ich wollte über die Dienste zu ihnen sprechen, doch Gott wollte es anders. Unterwegs zum Gruppenraum steckte ich mir noch ein Deborah-Infoblatt ein und wusste ab dem Augenblick:  Ich spreche über die Prophetie von Bobby Conner. Zuerst einmal erklärte ich meine Unsicherheit und wurde dabei freier. Und dann begann eine bewegende Zeit. Aus der ersten beiderseitigen Zurückhaltung entwickelten sich Fragen: „wie kann so etwas geschehen?“, oder Skepsis darüber, dass gerade sie für Jesus so brennen könnten, dass es an ihr Leben gehen könnte. „Und was heißt, Kämpfer zu sein,  eine Armee zu sein…?“ – Fragen, die noch beantwortet werden müssen. Ich sah, dass sie wirklich mehr wollen, mehr mit Gott erleben. Dann erzählte ich ihnen von „24/7-Prayer“, von „The Call“ und vermittelte ihnen damit, dass sie mit ihrem Wunsch nach mehr von Gott nicht einsam in der Prärie stehen. Am tiefsten beeindruckte mich, als mehrere Teenies baten: „Dabei brauchen wir die Hilfe von euch Erwachsenen“. Das traf mein Herz und ist eine große Herausforderung. Werden wir sie angehen?

Dieser Artikel ist dem Deborah Arise-Info- und Gebetsbrief Nr.3/4/02 entnommen, mit freundlicher Genehmigung.