Wenn du loslässt, füllt Gott deine leeren Hände

von Brigitte Beigel

Ich möchte hier gerne meine Geschichte erzählen, um Gott für Seine Treue die Ehre zu geben, und gleichzeitig Frauen, die einsam sind, dadurch zu ermutigen.

Ich heiße Brigitte Beigel,  bin 49 Jahre alt, und seit neun Jahren bekehrt. Vor ca. 20 Jahren wurde ich geschieden und habe aus meiner Ehe eine 31jährige Tochter. Seit dieser Zeit lebte ich zwar allein, aber hin und wieder machte ich natürlich einige Bekanntschaften. Doch meistens stellte sich nach relativ kurzer Zeit heraus, dass das keine passenden Beziehungen waren.

So kam ich irgendwann zu dem Schluss, dass es mir wohl beschieden war, mein Leben weiterhin allein zu verbringen. Ich war nicht gerade glücklich über diese Situation, doch konnte ich mich – je älter ich wurde – immer mehr damit abfinden und versuchte, mein Leben sinnvoll zu  gestalten. Mein Beruf nahm mich ziemlich in Anspruch, ich hatte mittlerweile zwei Enkel; langweilig wurde es mir zumindest nicht.

Als ich dann zum Glauben kam – in den ersten Wochen und Monaten schwebte ich wie auf Wolken – , glaubte ich, dass mir überhaupt nichts mehr zum Glücklichsein fehlte. Ich war so beschäftigt, die Bibel zu lesen, Erfahrungen mit Gott zu machen und mich mit Menschen aus der Gemeinde auszutauschen.

Eines Tages jedoch las ich in der Bibel, dass Geschiedene nicht mehr heiraten sollten. Das war für mich so ein Tiefschlag, dass ich plötzlich Zweifel bekam, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ich fühlte mich verurteilt und verdammt zu lebenslangem Alleinsein. Die ganze Zeit hatte ich mich zwar mehr oder weniger damit arrangiert gehabt, aber im Hinterkopf saß immer noch die leise Hoffnung, doch eines Tages vielleicht noch jemanden kennenzulernen. Jetzt war diese Tür endgültig zugeschlagen! Einen ganzen Tag haderte ich mit Gott; mein Glaube kam gewaltig ins Wanken; aber nach stundenlangem Kampf rang ich mich zu einer Entscheidung durch. Ich sagte: „Herr, wenn Du das von mir verlangst, dann musst Du mir auch die Kraft dazu schenken. Zurück kann und will ich nicht mehr.“ Ab diesem Augenblick kehrte wirklich absoluter Friede in mein Herz ein. Das war für mich ein echtes Wunder und ich konnte es kaum fassen, dass Gott so spürbar und auf der Stelle handelt.

In der folgenden Zeit unterhielt ich mich mit erfahrenen und reifen Christen über dieses Thema und man sagte mir, dass Gott mir alle Schuld vergeben hat – ich wurde ja lange vor meiner Bekehrung geschieden. Er hatte mein Leben neu gemacht und war gnädig und barmherzig und rechnete mir meine Sünde nicht mehr an. Es brauchte einige Zeit, bis ich das wirklich annehmen konnte. Ich nahm mir vor, selbst nichts dazu beizutragen, eine Bekanntschaft zu suchen, sondern es wirklich Gott zu überlassen, falls es sein Wille sein sollte. Ich sagte: „Herr, wenn Du willst, dass ich mein Leben allein verbringe, soll es mir recht sein. Du wirst mir dabei helfen. Aber wenn Du doch noch einen Mann für mich bestimmt hast, dann musst Du ihn mir schon vor die Füße stellen.“

Sechs Jahre lebte ich dann zwar allein, aber nicht einsam. Viele rieten mir immer wieder zu einer christlichen Partnerschaftsvermittlung mit der Begründung, dass ich doch kaum Gelegenheiten hätte, einen gläubigen Mann kennenzulernen. Aber ich traute Gott einfach zu, dass er tausend Möglichkeiten hat, an die wir nicht mal im Traum denken würden. Und so war es auch:

In unserer Gemeinde gab es einen alleinstehenden Mann, den ich zwar jahrelang vom Sehen kannte, aber es ergab sich einfach kein näherer Kontakt. Trotz wiederholter Versuche, mit ihm ins Gespräch zu kommen, entwickelte sich nicht mehr daraus. Als mein Interesse daraufhin erlahmte, ergab es sich – und das waren wirklich so viele merkwürdige Fügungen, das hätte ich selbst bei aller Anstrengung und Fantasie nie so hingekriegt – dass wir beide auf  eine Freizeit fuhren und dort dann wirklich Zeit und Gelegenheit hatten, uns näherzukommen.
Es klingt verrückt, aber nach zwei Wochen waren wir schon sicher, dass wir zusammengehörten und dass Gott das so gefügt hatte. Wir hatten nie mehr einen Zweifel daran und heirateten nach zwei Jahren.
Jetzt sind wir mittlerweile schon über ein Jahr verheiratet und immer noch fest davon überzeugt, dass es Gottes Plan war und dass er mit uns noch einiges vorhat. Wir haben einen guten Gott, der keine Fehler macht!