Von einer Vision zur Wirklichkeit: Ein christlicher Bücherladen entsteht

von Juliane Stöcker

Der Anfang

Vor cirka 10 Jahren wurde bei einigen Frauen in Kitzingen der Wunsch wach, einen christlichen Buchladen zu eröffnen. So könnte man weite Wege sparen um christliche Literatur zu erwerben. Ein sehr wichtiger Aspekt war noch, dass dann die Möglichkeit besteht, das Evangelium zu verbreiten und von Gott zu erzählen. Eine Frau aus unserem Kreis bekam von Gott einen inneren Eindruck, ein Bild,  das einen Laden zeigte, der einen Balkon hat und an einem Zebrastreifen angrenzt. “Mensch, das ist ja der Laden an dem ich öfter vorbei fahre und mich wundere, warum er geschlossen ist!” entgegnete eine andere erstaunt. So begannen wir  im Hauskreis für dieses Anliegen zu beten und es erfolgte eine kleine Kettenreaktion.

Kettenreaktion

Ein neu dazu gekommenes Ehepaar konnte sich damit identifizieren, wieder ein anderes Ehepaar hörte davon und war sofort begeistert und im Handumdrehen waren es etwa 10-15 Personen, die bereit waren, sich auf dieses Abenteuer mit Gott einzulassen. Die erste Hürde war der besagte Laden in der Kaiserstraße. Nach einigem Herumfragen und -telefonieren konnte man endlich mit dem Mann sprechen, der den Laden angemietet hatte. Erst schien es so, dass er dort nun eine Boutique eröffnen wolle, dann erzählte er, er käme unmöglich aus dem Mietvertrag heraus und ein paar Tage später wollte er den Laden an uns untervermieten, was für uns jedoch zu teuer war. Die Verhandlungen gestalteten sich sehr schwierig. Da uns der Vermieter nicht bekannt war, ging wieder eine Suchaktion los. Der frühere Besitzer war verstorben  und  erste Nachforschungen ergaben, dass ein Neffe in Lohr der Erbe war. Dieser versicherte uns, sein Wunsch wäre ein dauerhaftes und zufriedenstellendes Mietverhältnis und es stünde nicht in seiner Macht etwas zu ändern, wenn der Mieter auf seinem Vertrag besteht. Fast sah es so aus, als wären wir in einer Sackgasse gelandet, doch Gott sorgte für eine Lösung.

Offene Türen

Wie aus heiterem Himmel kam plötzlich ein Anruf vom Mieter, er habe es sich anders überlegt, er trete zurück und der Laden wäre bis Mitte des Jahres frei.
Ja, wo Menschen fast verzagen,  ist für Gott noch lange nicht Schluss. Und ER half uns auch bei den nächsten Schritten, die einem Wunder gleichen. Wir hatten weder Bücher, noch Geld, noch Inventar und zudem musste der Laden komplett umgestaltet, renoviert und mit Heizung versehen werden. Genau  zu diesem Zeitpunkt hatte ein kleiner christlicher Buchladen  in der Nachbarstadt beschlossen aufzuhören und suchte einen Abnehmer für seine Waren. Das kam uns natürlich sehr entgegen und wir übernahmen das gesamte Programm. Auch für die Finanzierung hatte Gott schon gesorgt. Ein uns bekanntes, gläubiges Fürstenehepaar stellte uns einen sehr günstigen Kredit zur Verfügung. Unterstützt wurden wir noch von einem Antiquitätenhändler, der einen Ausstellungsraum für Möbel suchte. Er konnte ein Schaufenster für sich beanspruchen und zahlte dafür Mietanteil. Im Laden durften wir seine Möbel als Verkaufshilfen mitbenutzen. So halfen wir uns gegenseitig. Doch vorher ging es ans Renovieren. Es fanden sich einige Männer und Frauen die bereit waren, ihre Freizeit zu opfern, um krumme Wände gerade zu machen, schwarze Wände u Decken mit hellen Holzpaneelen zu verkleiden, um eine Gasheizung einzubauen, die gerade jemand übrig hatte, um zu tapezieren und zu streichen. Es war viel Arbeit, doch es stärkte das Zusammengehörigkeitsgefühl des Teams sehr stark.

Inzwischen nannten wir uns „Lobpreis-Team“, der Name unseres Vereins, der gegründet wurde als Träger, um einen Weg zu finden, den christlichen Buch- und Musikladen zu eröffnen. Ich persönlich war zwar nicht maßgeblich an der Gründung beteiligt, doch mich begeisterte die Idee,  in einem christlichen Buchladen mitzuhelfen und ich bin überzeugt, dass Gott mir diese Begeisterung gegeben hat. Es war Gottes Plan, in Kitzingen einen christlichen Laden zu betreiben und er fügte es, dass sich Leute aus verschiedenen Hindergründen für diesen Dienst bereiterklärten.  Ich kann nur bestätigen, dass ich durch diesen Dienst immer mehr erfahre, wie groß Gott ist und dass er real und erfahrbar ist.

Juliane Stöcker, Kitzingen.