Caroles Begegnung an der Wäscheleine

Carole, eine Absolventin der Universität von Kansas, ist ausgebildete Lehrerin und eine begabte charismatische Rednerin. Über 25 Jahre lang koordinierte sie allwöchentlich eine stadtumfassende Gebetsgruppe, veranstaltete zahlreiche Workshops und diente Frauen in vielen Ländern der Erde als geistliche Freundin. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, Bob, leitet sie den Katholisch-Charismatischen Erneuerungsdienst (Catholic Charismatic Renewal Services) für die Diözese Tulsa. Gemeinsam sind sie Mitglieder von Monos, einer beschaulichen katholischen Gemeinde.

“Im Jahr 1965, während ich als junge Frau dabei war, meine Wäsche auf die Wäscheleine zu hängen, erschien neben mir ein strahlend helles Licht und vollkommene Stille hüllte alles ein, als hätte die Erde selbst aufgehört, sich zu drehen.

Man beachte: ich befand mich nicht in einer Kirche oder auf meinen Knien, in einer großen Kathedrale. Gott durchdringt das Leben von Frauen genau da, wo sie im Alltag stehen. Das Küchenspülbecken einer Frau kann ihr Kloster sein, oder, in meinem Fall, war die Wäschleine mein Begegnungsort.

Tief aus mir, aus einem Ort, unberührt von Sünde, ohne Zugriff durch meinen Verstand, einem Ort, frei von Täuschung, meinem Eigenwillen nicht zugänglich, aus diesem Ort von großartiger Zartheit hörte ich die Stimme Jesus´ zu mir sprechen. Dann wurde ich hinaufgehoben. Obwohl mit den Füßen noch fest mit der Erde verbunden, wurde ich im Geiste hinaufgetragen und blickte über die Stadt. Ich sah die Herrlichkeit Gottes brennen in den Frauen. Ich sah das Feuer, das Gott in ihnen entzündet hatte. Lobpreis, Ruhm und Ehre! Himmel und Erde sind erfüllt von dieser Herrlichkeit und ich sah sie brennen in den Frauen.

Ich sah dich. Du bist wie ein brennender Busch in der Wüste. Du bist ein Licht, gestellt auf einen Hügel. Dies weiß ich von einer jeden von euch, die gesamte geistliche Welt sieht dich. Während sie auf dich blicken, frohlocken die Engel und die Dämonen erschaudern. Denn du bist Frau, bereits von Anbeginn dafür gestaltet, die Herrlichkeit Gottes in dir zu tragen. Wie die Schrift sagt:: “Wir, Männer und Frauen, tragen diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwengliche Kraft von Gott sei und nicht von uns.” 2. Korinther 4:7

Ich bin hierher gekommen in dem tiefen Glauben, daß Frauen und Männer keinem guten Zweck dienen, indem sie diese Herrlichkeit verleugnen. Wenn Frauen die ewige Flamme der Herrlichkeit in ihrem Inneren leugnen, hat das die Entfremdung von ihrem eigenen Ich zur Folge. Wenn sie diesen himmlischen Glanz in sich verneinen, werden sie geistlich niedergebeugt. Wie von der verkrümmten Frau in der Heiligen Schrift zu lesen ist, verkrümmen sich die Knochen ihrer Leiber ebenfalls, wie auch ihre Seelen, unter dem Gewicht des alten Lügengeistes (Lk. 13, 10 – 13).

Doch ich weiß, ungeachtet dessen, wie sehr Frauen auch niedergebeugt und verkrümmt wurden in und von der Kirche, die Stimme Jesus´ ruft sie auch heute noch heraus. Fordert sie auf, sich aufzurichten. Nennt sie Tochter. In der Schrift ging jene gekrümmte Frau zur Synagoge, gebeugt wie ein Fragezeichen, nicht wissend, wer sie war in Gott, in Unkenntnis ihres Erbes innerhalb der Familie Gottes, und heraus kam sie wie ein Ausrufezeichen. Dies ist meine Hoffnung für euch alle in dieser Konferenz, daß ihr hier hinausgeht wie ein Ausrufezeichen, in Kenntnis der Herrlichkeit, die Gott Frauen ebenso wie Männern geschenkt hat. Ich hoffe, beide, Männer und Frauen, werden diesen Ort verlassen, aufgerichtet in Wahrheit, bevollmächtigt, sich zu erheben und, wie Jesus es tat, anderen zuzurufen: “Frau, du bist freigesetzt.”

Ich glaube, wir Frauen haben eine wichtige Botschaft, welche wir nicht nur miteinander, sondern mit der gesamten Kirche teilen sollen. So bin ich Susan Hyatt´s Einladung gefolgt,  um euch hier nun an meinem Zeugnis teilhaben zu lassen. Ich werde einfach von meiner Zeit erzählen, bevor ich Erkenntnis der Schrift erlangte, was dann meine biblische Sicht der Frauen veränderte und wie ich dieses Verständnis biblischen Frauseins seither anwende.

Ich wurde in einem kleinen Haus aus Felsgestein geboren, inmitten der Prärie von Kansas, wo Weizenfelder in endlosen grünen Wellen gleich riesigen Ozeanen wogen. Ich war selig, als ich einen Geologen heiratete, der mich aus diesen Weizenfeldern mitnahm auf Reisen über wilde Ozeane, auf die Gipfel der höchsten Berge der Welt und zu den entferntesten Plätze, von denen ich als Kind nur geträumt hatte.

Jedesmal kehrte ich in die Vereinigten Staaten zurück mit verwirrenden Erinnerungen an Frauen, die ich in zahllosen Ländern gesehen hatte. Ich sah Frauen, deren Geschlechtsorgane verstümmelt worden waren, Frauen, die arm waren, missbrauchte Frauen, zum Schweigen gebrachte Frauen. Ich sah elegante Frauen in den Villen der Regierungsangehörigen. Ich traf auf berühmte Frauen anläßlich prachtvoller Festessen und unterhielt mich mit gelehrten Frauen an Universitäten. Aber jedesmal kehrte ich mit zutiefst beunruhigter Seele in die Vereinigten Staaten zurück. Ich war im Geiste so aufgewühlt, daß ich begann, um diese Frauen Tränen zu vergießen. Ich weinte, weil so wenige der Frauen, die ich gesehen hatte, sich ihrer Stellung in der Familie Gottes bewußt waren. Sie waren niedergebeugt.

Nur wenige von ihnen wußten, daß, bevor sie überhaupt im Mutterleib empfangen worden waren, Gott sie bereits gewiegt, sie mit seinem Atem angehaucht und, mit einer Mission versehen, auf diese Erde entsandt hatte. Sie wußten nicht, daß eine Berufung auf ihrem Leben ruhte, die weder von religiösen Institutionen oder herrschender Kultur vereitelt werden durfte, noch von einem Mann ersetzt werden konnte.

Ich war seelisch aufgewühlt durch das, was ich auf diesen Reisen sah, aber ich vermochte diese Eindrücke nicht in mein Leben einzugliedern. Daß ich diese Erfahrungen weder einordnen noch über diese Frauen sprechen konnte, lag begründet in meinem fehlenden Verständnis für Gottes festgeschriebenen Plan für diese Frauen. Ich war biblisch blind. Ich war in der Heiligen Schrift nicht ausreichend verwurzelt für das, was ich sah. Ich war blind gegenüber der biblischen Weiblichkeit; und das Schlimmste war: ich wußte nicht um meine Blindheit.

Wie konnte das sein? Ich war lebenslang Christin gewesen, eine Katholikin von der Wiege auf. Ich war geisterfüllt. Ich betete in Zungen. Ich war mit dem Blut Jesus´ bedeckt. Ich hatte das Wort studiert und hörte jeden Sonntag die Predigt. Aber, ich war biblisch blind. Für mich waren Frauen in der Heiligen Schrift unbedeutende Gestalten, ausgenommen Mutter Maria im Neuen Testament und einige wenige namhafte Frauen im Alten Testament. Frauen in der Apostelgeschichte waren für mich unsichtbar. Ich habe ihre Namen einfach überlesen. Wenn es um das Lesen der Bibel ging, hatte ich einen eingeschränkten Blick, und ich wußte nicht einmal, daß mir etwas fehlte. Als ich, zum Beispiel, von Priscilla und Aquila las, nahm ich Priscilla gar nicht wahr, als sei sie nur ein Anhängsel von Aquila. Ich war blind für die biblische Weiblichkeit.

Erst als ich eines Tages inmitten der extrem trockenen Wüste Abu Dhabi´s stand, begannen meine Augen sich zu öffnen. Die Temperatur betrug ca. 44° C im Schatten, und wie auch die wilden Kamele, suchte ich nach einem der wenigen schmalen Schatten, die vereinzelte Wüstenpflanzen warfen. In diesem Moment sah ich sie, mit einem Wasserkrug in der Hand, durch die Wüste kommen. Eingehüllt in eine schwere Burka, überquerte sie langsamen Schritts den heißen Sand. Ohne Zweifel bewegte sie sich innerhalb eines Weges, den ihre Mutter und auch schon ihre Großmütter ihr vorgegeben hatten. Sie hatte nun eine Wasserstelle erreicht. Während sie sich dem Wasserhahn näherte, erblickte sie mich. Sie setzte ihren Wasserkrug ab und wandte sich mir zu. Hier waren wir, zwei Frauen, allein in der Wüste. Wir standen da, von Angesicht zu Angesicht, ohne daß ein Wort zwischen uns gefallen wäre, aber mit dem wissenden Blick, der Frauen bisweilen miteinander verbindet. Es war eine lautlose Verständigung.

Nachdem ich in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt war, ging mir diese Frau nicht mehr aus dem Sinn, und seltsamerweise, ich sah sie immer nur in einem roten Gewand. Ich war so sicher, daß sie in Rot gekleidet gewesen war, daß ich meinen Mann fragte, ob es irgendwie möglich sei, daß sie tatsächlich rote Bekleidung getragen hatte. Er sagte, `nein, nicht in jener Gegend´. Während ich mir über die Frau in Rot noch den Kopf zerbrach, fiel mir ein, daß die frühen Propheten oft Rot getragen hatten. Was versuchte mir der Heilige Geist zu sagen? Ich flüsterte: “Was ist es, was du mir sagen willst, Herr? Wo bin ich taub und blind dir gegenüber, Heiliger Geist? Sprich, Herr, ich höre.” Ich nahm meine Bibel zur Hand und begann die Geschichte der samaritischen Frau am Brunnen zu lesen (Johannes, Kap. 4) Der Satz “… da ließ die Frau ihren Krug stehen …” sprang mich förmlich an. An jenem Tag also, setzte ich meinen Wasserkrug ab, was heißt, ich legte meine bisherige Art und Weise, heiliges Wasser zu schöpfen, ab und begann, das Reden der Schrift mit meinen neuen Ohren wahrzunehmen. Ich ließ mich führen durch den Geist. Und während ich dies tat, wurde meine Blindheit in dieser tiefen Quelle der Schrift allmählich weggeschwemmt.

Während ich las, erkannte ich, daß Jesus an die völlige Gleichheit von Männern und Frauen glaubte. Ich sah, daß Jesus´ Dienst unterstützt worden war von Frauen, verbreitet von Frauen, verkündet von Frauen und in der Gemeinschaft von und mit Frauen geteilt; und mir wurde schmerzlich klar, daß über einen Zeitraum von 2000 Jahren die Kirche fast ausschließlich auf männliches Denken aufgebaut worden war. Kaum war Sonntags gepredigt worden über Frauen und deren spirituelle Forschungsreisen in die Heilige Schrift. Wenig oder nichts von weiblicher Erkenntnis war in die Dokumente der Kirchen aufgenommen worden. Ich wusste, die gesamte Kirche befand sich in einer gebeugten Haltung aufgrund dieser Versäumnisse.

Jeden Tag lasen der Heilige Geist und ich zusammen die Schrift. Ich hörte den Geist in mir drängen: “Ich möchte die Schande von den Frauen nehmen.” “Welche Schande, Herr?”, fragte ich. Augenblicklich fiel mir eine Kindheitserinnerung ein. Ich sah mich selber als kleines siebenjähriges Mädchen im Kirchenunterricht, wir nannten es Katechismusunterricht. Der Lehrer erzählte uns von der Erbsünde und den Ereignissen damals im Paradies. Als der Lehrer seine Erzählung beendet hatte, sagte einer der Jungen: “Warum hat Eva das getan? Mannomann, Eva hat alles ruiniert – für uns alle.” In diesem Moment schaute ich diesen Jungen an, und ich wußte, ich war anders, irgendwie geringer und ich gehörte dem Geschlecht an, das das Böse über alle gebracht hatte. Dieser Lügengeist aus alter Zeit eilte zu jedem einzelnen kleinen Mädchen in jener Klasse und die stille Scham hüllte uns ein und begann uns zu beugen. Und so war diese schandvolle Übersetzungslüge über den Garten Eden soeben an eine weitere Generation von Kindern weitergegeben worden.

Während ich mich dieser Kindheitserinnerung entsann, verstand ich, welche Schande der Heilige Geist von uns Frauen nehmen wollte. Er wollte diese uralte Lüge, jene Scham, von uns nehmen.

Eilends nahm ich meine Bibel zur Hand und schlug das 1. Buch Moses (Genesis) auf. Aber diesmal las ich die Geschichte mit neuen Augen. Ich las in Kapitel 1, Vers 27: ”So schuf Gott den Menschen als sein Ebenbild, als Mann und Frau schuf er sie.” Gott ist Mann und Frau; und Frau in ihrer ganzen üppigen Fülle ist ein Ebenbild Gottes! Die Heilige Schrift sagt, daß es so ist.

Ich verstand momentan, daß wir den Heiligen Geist kränken, wenn wir aus der Schrift schlussfolgern, daß Eva minderwertig geschaffen wurde. Ich verstand, daß wir den Heiligen Geist bekümmern, wenn wir diese Lüge weitergeben, daß die Frau beim Schöpfungsakt dem Mann untergeordnet wurde. Die Schrift sagt das nicht. Schlechte Übersetzungen schon.

Gottes ursprünglicher Plan war es nicht, daß Frauen niedergehalten, geschunden und bedrückt würden. Daß ihnen Möglichkeiten vorenthalten würden, daß sie geschlagen würden von ihren Ehemännern, misshandelt, vergewaltigt, verstümmelt, verschleiert, stereotypisiert, schikaniert, beschämt, verhüllt, versteckt, zum Schweigen gebracht und versklavt. Gottes ursprünglicher Wille für die Frau bestimmte sie dazu, gemeinsam mit Adam über die Erde zu herrschen, eine Bestimmung, die von Jesus wiederhergestellt wurde. Während ich las, erkannte ich, daß Gott ihnen beiden, sowohl Mann als auch Frau, Herrschaft gegeben und beiden geboten hatte, Frucht zu tragen. Er gab sowohl Frauen als auch Männern den apostolischen Auftrag hinauszugehen. So war es, bevor Sünde die Geschlechter spaltete und bevor die Ehe eine kulturelle Einrichtung wurde. Die Menschheit war ursprünglich zur gleichberechtigten Partnerschaft bestimmt und Gott hatte die Berufung zum Sendbotenamt beiden erteilt, Frauen und Männern.

Dies ist Gottes grundsätzlicher Plan. Dies ist der Plan, den Satan zu durchkreuzen versucht. Satan weiß, Frauen kommt eine zentrale Bedeutung zu in Gottes Plan. Um sich selbst zu retten, hat Satan versucht, uns Frauen zu zerstören. Um seine Zeit auf Erden zu verlängern, hat er in jeder Kultur, in jeder Generation Frauen bekriegt, so daß sie schmerzvoll leiden mußten. Über Jahrhunderte erzählte der Vater der Lüge Lügengeschichten über Frauen, und viele haben diese Märchen geglaubt. Schriften wurden verdreht und dürftig übersetzt um sie diesen fehlerhaften und irrtümlichen Vorstellungen anzupassen.

So spreche ich nun in Hausgemeinden, Gebetsgruppen, Diskussionsgruppen, wo auch immer sich mir die Türen öffnen. Meine Botschaft lautet: Jesus, Freund der Frauen. Wenn ich vor Frauengruppen spreche, mache ich deutlich: “Männer sind nicht der Feind.” Männer sind von Gott zu unseren gleichberechtigten Gefährten im Königreich bestimmt. Frauen und Männer waren vom Schöpfer zum gemeinsamen Gottesdienst gestaltet worden, zum gleichwertigen Dienst, zusammen, für ein partnerschaftliches Amt. Ich erzähle es Angehörigen der römisch-katholischen Kirche und gebe es an Gläubige anderer Konfessionen weiter: ich glaube, Gott stellt diesen gleichwertigen Dienst wieder her, in seiner ganzen ursprünglichen Bestimmung.

Ich glaube, durch Verkündung der Wahrheit werden Frauen freigesetzt von einem tiefen Zorn, erwachsen aus Betrügereien, deren Opfer sie wurden durch Generationen hindurch. Sie werden freigesetzt von Zorn und Verbitterung,  jedoch ohne sich in ungöttliche Unterwerfung zu begeben. Ich glaube, Männeraugen werden geöffnet für die Wahrheit, die auch sie freisetzen wird. Ich glaube, dies ist eine sehr bedeutende Zeit, in der Gott Beschränkungen aufbricht, die Frauen gebunden und Männer verblendet haben. Warum diese Zeit der Wiederherstellung so außerordentlich wichtig ist, sagt Apostelges. 3,21: “Ihn (Christus) muß der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiederhergestellt wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn.” Was wir hier und heute tun, ist Teil dieser ganzheitlichen Wiederherstellung.

Ein äußerst dringliches Gebet Jesus´, selbst noch in der Zeit seines Todeskampfes, enthielt die Bitte um Einigkeit. Die Herstellung des partnerschaftlichen Dienstes ist Teil dieses dringlichen Gebetes Jesus´ um Einheit und Einigkeit. Wir müssen diesem Streben zur Einheit hohe Priorität zumessen. Die Annahme dieser Gabe der Einheit und Einigkeit  hat in unseren Kirchen noch nicht stattgefunden.

Gott sagt zu seinem Haus: “Steht auf, meine Töchter und meine Söhne. Meine Herrlichkeit ist auf euch. Ich hebe hinweg die Beschränkungen. Ich stelle wieder her das partnerschaftliche Amt aus der Zeit des Garten Edens. Ich zerbreche ungöttliche Unterwerfung. Ich beende den geschlechterabhängigen Dienst. Ich stelle die ursprüngliche Bestimmung wieder her.

Die Lektion, die mir der Heilige Geist im 1. Buch Mose gegeben hatte, setzte die Heilige Schrift für mich in Brand. Ich sah plötzlich Frauen in der Heiligen Bibel, die ich vorher noch nie wahrgenommen hatte. Ich begann zu verstehen, welch bedeutende Rolle Frauen in der Heilsgeschichte zugekommen war.

Nur einige Beispiele: ich erkannte, Frauen hatten in der Befreiungsgeschichte der hebräischen Nation Schlüsselrollen innegehabt. Ohne jene Frauen würden wir heute nicht singen können: Gehe hin, Moses, hinab in der Ägypter Land (Go Down Moses, Way Down in Egypt Land / Amerik. Gospel)

Zwei Hebammen brachen das Gesetz und riskierten damit ihr eigenes Leben, indem sie ihre Arme in die Fluten des Nils, dieses Wasser des Lebens, tauchten und so Mose´s Weiterleben ermöglichten. Auch heute brauchen wir Frauen, die sich nicht fürchten, in dieses Wasser zu tauchen, das neues Leben hervorbringt, neues Leben, von Gott hineingeboren in die Kirchen unserer Tage.

Ich las von Miriam, der großen Prophetin, die erste Frau in der Heiligen Schrift, von der ich wußte, daß sie Frauen zur Freiheit geführt hatte, indem sie beim Auszug aus Ägypten dem Tanz in die Freiheit voranging. Die Poetin, Mary Lou Sleevi, schreibt: “Oh, mögen doch Frauen heute ihre Zehen in Gottes Richtung heben, um, wie Miriam, diese Erde zu Gottes Tanzfläche zu machen.” Ein Siegestanz wird kommen, und wir brauchen Miriams aus dieser Generation, die aufstehen und den Tanz zum Sieg anführen.

Ich stolperte über Junia, eine Sendbotin Gottes, die Gefangenschaft erleiden mußte und die man als weiblichen Apostel ehrte,  bis im 12. Jahrhundert Versuche unternommen wurden, sie aus der Geschichte zu tilgen. Und da gab es noch Phoebe, die Diakonisse. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie das alles das Gehirn einer Römisch-Katholikin durchschüttelte, die nichts außer männlicher Hierarchie gekannt hatte. Ich hoffe, ihr werdet dem Heiligen Geist erlauben, auch eure Gehirne ein wenig durchzuschütteln. Wir brauchen heute Männer und Frauen, die, ausgerüstet mit dem nötigen Mut, dem Heiligen Geist erlauben, ihren Verstand zu schütteln und  zu rütteln, um sie über theologische und konfessionelle Grenzen hinaus zu versetzen.

Ich las von Hanna mit neuen Augen. Hanna, aus dem Stamm Asser, war die erste Person, die die Juden evangelisiert hatte. Als Jesus gerade mal 8 Tage alt war, verkündigte Hanna, mit 84 Jahren bereits hochbetagt, diesen den neugeborenen Jesus als den erwarteten Messias. Sie war eine derart erfüllte Prophetin Gottes, daß sie Jesus sofort erkannte, inmitten von Dutzenden von Kinder, die sich an jenem Tag im Tempel aufhielten; und sie sprach zu allen Suchenden, die in den Tempel gekommen waren, weil sie auf die Erlösung Jerusalems warteten. Hanna´s Geschichte hat uns heute so viel zu sagen, vor allem den älteren Frauen, die in unserer Kultur und in unseren Kirchen in besonderem Maße zum Schweigen gebracht und vergessen wurden.

Es gibt ein Schandmal, daß unsere Kultur Frauen aufzwingt, wenn sie alt werden. Warum, glaubt ihr, malträtieren wir Frauen unsere Gesichter mit Chemikalien und legen uns sogar unter das Skalpell von Schönheitschirurgen? Wir wissen, Falten können weise prophetische Frauenstimmen zum Schweigen bringen und ihre Gaben unter Verschluß nehmen. In unseren Tagen stellt Gott den Dienst von “runzeligen” Frauen wieder her. Gott ruft Hannas, seine älteren Töchter, heraus. Beschränkungen werden hinweggenommen werden von älteren Frauen. Sie erfahren Befreiung für Dienste. Wo auch immer ich bin, rufe ich aus zu betagten Frauen: “Ältere Töchter Gottes, sagt nicht, `ich bin zu alt´. Erhebt euch, steht auf, die Herrlichkeit des Herrn ist auf euch, und, gleich Hanna, dürft ihr nicht schweigen.

Erinnert euch auch, es war damals eine Frau, die Jesus´ erstes öffentliches Wunder bei der Hochzeit in Kana, Galiläa, auslöste. In Kana enthüllte Maria, was Gott tun wollte, weil sie Gottes Zeitplanung kannte. Ich verstand, daß wir Frauen unserer Tage ein Bewusstsein für Gottes Zeit haben sollen und mutig den Weg bereiten für die Wunder dieser Generation, auch wenn unsere Gesellschaft damit nicht einverstanden ist und ein Raunen gegen uns durch die Kirchen geht. Wein muß ausgegossen werden für diese Generation; und wir Frauen müssen aufstehen, wie auch Maria, und  dies beanspruchen.

Während ich die Heilige Schrift so las und studierte, stieß mich der Heilige Geist leise dazu an, die Bilder, die ich in meinem Kopf hatte, zu prüfen. Obwohl ich auf dem Pfad der Wahrheit ging, hatte ich dennoch fehlerhafte Bilder in meinem Kopf.

Zum Beispiel: wie viele Frauen waren Zeugen der Kreuzigung Jesus´ gewesen? Die Bilder in meinem Kopf zeigten Maria, Maria Magdalena und ein paar andere Frauen, so wie es auch auf einigen berühmten italienischen Gemälden zu sehen ist. Ich hatte also jemandem anderen erlaubt, ein falsches Bild in meinen Kopf hineinzumalen. Das Johannesevangelium sagt, viele Frauen waren zu Zeugen der Kreuzigung geworden. Jedesmal, wenn ich von der Kreuzigung las, mußte ich in der Galerie meines Verstandes dieses unwahre Bild von der Wand nehmen und ganz bewußt auf Johannes´ viele tapfere Frauen blicken, die dort auf diesem Hügel standen als Zeugen des Ereignisses. So wie für sie, ist es auch für uns manchmal das einzige, was wir tun können, nämlich da sein und uns erinnern, um die Wahrheit bezeugen zu können.

Und als ich von den zwei Jüngern las, die auf der Straße nach Emmaus gingen, warum ließ mein Verstand üblicherweise Bilder von zwei Männern entstehen, die da die Straße entlang gingen? Wer hatte dieses Bild in meinen Kopf hineingestellt? Altherkömmlich wurde nämlich angenommen, daß es sich bei diesen beiden Jüngern um Ehemann und Ehefrau gehandelt hatte – also um partnerschaftlichen Dienst.

Warum sah ich nur Männer beim Abendmahl? Ich war mir nun der gleichwertenden Natur des Dienstes Jesus´ bewußt, warum hing da also immer noch dieses falsche Bild in meinem Kopf?  – Ich hatte einem berühmten Gemälde des Letzten Abendmahls erlaubt, die Wahrheit der Schrift aufzuheben.

Er (Jesus) sagte zu seinen Jüngern: “Nehmet und esset, dies ist mein Leib; das tut zu meinem Gedächtnis.” Warum habe ich nur Bilder von männlichen Jüngern in mir, die diese Aufforderung erhalten? Jünger waren Männer und Frauen.
Habt auch ihr einige Bilder in der Galerie eures Verstandes, die dringend abgehängt werden müssen? Tut es heute!

Während die Bilder in meinem Kopf sich veränderten, begann der Heilige Geist auch meine Sprachgewohnheiten zu korrigieren. Linguisten, also Sprachwissenschaftler, sagen uns, ein Wort ist kein Wort, es sei denn, es läßt ein Bild in unserem Kopf entstehen. Der Heilige Geist wollte, daß meine Worte für meine Mitmenschen präzise und zutreffende Bilder wiedergaben.

Da es aufgrund einer Eigenart der englischen Sprache leicht zu falschen Bildern in den Köpfen der Zuhörer kommen kann, benutze ich nun nicht mehr den Ausdruck “men”, da es sowohl Männer als auch Mensch(en) bedeuten kann. Meine ich männlich, sage ich “men”, also Männer. Meine ich weiblich, sage ich “women”, also Frauen. Spreche ich sowohl Männer als auch Frauen an, benutze ich das Wort “humanity”, also Menschheit.

Wenn ich Jünger sage, vergewissere ich mich, daß meinen Zuhörern die Tatsache bekannt ist, daß wir, wenn die Rede von Jüngern ist, sowohl von Frauen als auch von Männern sprechen.

Ich möchte euch ermutigen, auf eure Sprache zu achten. Seid vorsichtig mit den Bildern, die ihr in den Köpfen eurer Mitmenschen entstehen lasst, denn Gott möchte, daß wir uns mit einem neuen Sinn, einem neuen Geist bekleiden und dieser Geist Christi wird keine falschen Bilder hervorbringen. Sprecht wahrhaftig. Benutzt präzise Worte.

Die Kinder in unseren Kirchen und Gemeinden hören meist nur von männlichen Beispielen und Bildern. Ich gleiche dies mit Wahrheit aus.

Durch das einfache Lehren biblischer Wahrheit hänge ich in den geistigen Galerien meiner Enkelkinder Bilder auf. Wenn ich Brot backe und meine Enkelkinder schauen mir zu, spreche ich biblische Wahrheit aus. Ich sage: “Gott ist wie eine Frau, die Brot backt.” Wenn ein Kind geängstigt ist und Geborgenheit in den Armen Gottes sucht, umarme ich dieses Kind, und ich sage: “Gott ist wie eine Glucke.” Wenn wir etwas verloren haben, und die Familie findet nach langem Suchen endlich den vermissten Gegenstand, sage ich: “Gott ist wie eine Frau, die nach einer verlorenen Münze sucht.” Wenn ich Hefe unter das Mehl mische, sage ich: “Gottes Königreich ist wie eine Frau, die Sauerteig unter einen halben Zentner Mehl mischt, bis alles durchsäuert ist.” Wie ihr seht, hänge ich neue Bilder auf für die heranwachsende Generation von Kindern.

Ich gehe davon aus, daß es so manches Aussortieren und Umarrangieren in unser aller Verstand geben muß. Einige alte Bilder mögen hinausgeworfen werden, ersetzt durch neue. Es mag schmerzvoll werden, das eine oder andere liebgewonnene Gemälde loszulassen, aber wenn wir alle hier gemeinsam nach der Wahrheit suchen, wird ein jeder von uns freigesetzt werden.  Sagte Jesus nicht: “Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.” (Joh. 16,12)? Hat Jesus desweiteren nicht gesagt: “Ich werde euch den Geist der Wahrheit senden, der euch in alle Wahrheit leiten wird.”? Jesus ist hier und er möchte der Kirche verkünden, was sie in früheren Jahren nicht ertragen konnte zu hören. Und der Heilige Geist der Wahrheit schwebt über uns, um BEIDE, Männer und Frauen, heute freizusetzen.” “Ich habe meinem Haus noch viel mehr zu offenbaren,” sagt der Herr. “Höre. Meine Wahrheit wird dich freisetzen.”

Heute glaube ich, die Gleichwertigkeit, die Jesus lehrte und lebte, wird wieder hergestellt. Die Einheit, für die er betete, wird offenbart werden, und der apostolische Auftrag, der Frauen und Männern im Garten Eden erteilt wurde, erlangt neue Klarheit. Preist Gott für Susan und Eddie Hyatt, deren Dienst uns ausrüstet für diese Zeit der Wiederherstellung. Lobet den Herrn und steht auf, Töchter! Die Herrlichkeit des Herrn ist auf euch! Gottes Wahrheit wird euch freisetzen!

Der Artikel ist mit freundlicher Genehmigung der amerikanischen Website:http://www.godswordtowomen.org entnommen und ich danke Gaby Kohlmann für die wunderbare und flüssige Übersetzung.