“Wach auf, Debora, sing ein Lied”

von Kay Chance

Der Hintergrund

Den Hintergrund unserer Geschichte von Debora erfahren wir im Buch der Richter, Kapitel 4 und 5. Als die Kinder Israel das verheißene Land betraten, sollten sie das Land der Kanaaniter einnehmen. Statt dessen begnügten sie sich jedoch damit, in friedlicher Koexistenz mit ihnen zu leben. Im Laufe der Zeit führte dieser Kompromiss auch dazu, dass sie mit den Nationen, d. h. den Ungläubigen, Ehen eingingen. Und wie immer, wenn die Gemeinde sich an die Systeme der Welt anpasst, wurden diese nicht durch das Wort Gottes verwandelt, sondern Sünde gewann über Gerechtigkeit die Oberhand und Unglaube verdrängte den Glauben.

In jenen Tagen gab es keine Fühler in Israel, keine Helden und Kämpfer. Das gemeinschaftliche Leben war zum Stillstand gekommen und es war kein Leben mehr in den Straßen (Kap. 5,7). Die Menschen lebten in Furcht und konnten ihren Glauben an Gott nicht mehr offen praktizieren. Diejenigen, die für Gott hätten aufstehen sollen, schwiegen statt dessen. In fünf Städten gab es keinen einzigen Schutzschild, d. h. niemanden, der die Familien und Gemeinschaften des Volkes Gottes verteidigt hätte.

Der eigentliche Grund für all diese Unterdrückung, Qual und Sklaverei war, dass Gottes Volk sich anderen Göttern zugewendet hatte. Sie waren mit den Göttern des Landes in einen Bund getreten und gingen mit der Kultur und den Mächten des Landes Kompromisse ein. Auch heute hat sich Gottes Volk mit dem vorherrschenden Zeitgeist vermischt – das Motto heißt Selbstverwirklichung, die treibende Kraft Anspruchsdenken. Das Ziel ist ein schönes Leben -was auch immer darunter verstanden wird.

Mit der massenhaft erzeugten Ich-Bezogenheit schwindet nicht nur der Wert des Menschen, sondern auch seine Fähigkeit zur Gemeinschaft. Die Folge der überhandnehmenden Ich-Kultur sind Einsamkeit, Isolation, mangelnde Solidarität und Verantwortung dem Nächsten und der Gesellschaft gegenüber.

Das Lied beginnt

Das Lied der Befreiung und des Sieges beginnt mit Debora, der Frau Lappidots. Debora war eine Prophetin (Richter 4,4), welche zu jener Zeit eine führende Rolle in Israel hatte:. Sie war eine reife Frau mit einer tiefen persönlichen Beziehung zu Gott. Sie war im Wort der Wahrheit gegründet und fähig, anderen den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen. Debora hatte ihre; Identität in Christus und Seiner liebe zu ihr gefunden und wusste, dass ihr Erbteil in Ihm lag. Sie war eine Frau, die nahe an Gottes Herz lebte. Dies befähigte sie, ein Herz voll Liebe und Fürsorge zu haben – ein Mutterherz, das sie für ihr Volk und seine Leiter sowie auch seine Familien einsetzte.

Wir lesen nichts darüber, dass Debora auch im biologischen Sinne eine Mutter war. Aber ihr Mutterherz war mit den Gebietern Israels (Richter 5,9) und spornte sie dadurch zur Tat an. Ihre Leidenschaft für Gott entzündete in Israel ein Feuer. Sie war eine Frau voll Mut und Substanz, fähig, sich über die Oberflächlichkeit der Selbstzufriedenheit hinwegzusetzen, und bereit, Risiken auf sich zu nehmen, um das Richtige zu tun.

Wir leben heute in einer Zeit des Unglaubens, der Bedrückung und der Apathie. Wir brauchen “Mütter Israels”, die klare Zeichen gegen den Zeitgeist setzen und die Gemeinschaft innerhalb der Gemeinde und Familie wiederherstellen (Kap. 5,7). Debora ist ein Beispiel dafür, dass jetzt eine Gelegenheit für Frauen mit einem Mutterherz ist, sich für Gottes Reich einzubringen.

Wach auf, wach auf, Debora!

Richter 5,12: “Wach auf, wach auf, Debora! Wach auf, wach auf, sing ein Lied! Mache dich auf, Barak, und führe gefangen deine Gefangenen, Sohn Abinoams!” Oft beginnt der Herr Sein Siegeslied damit, dass Er Seine Absichten durch Frauen kundtut und dadurch freisetzt. Debora hatte kein Interesse daran, Autorität an sich zu reißen oder einen Wettstreit zwischen Mann und Frau zu entfachen. Es schmerzte ihr Herz zu sehen, wie Gottes Volk und Seine Kinder unter einer solchen Sklaverei litten. Unsere Zukunft liegt nicht nur im Himmel – sie liegt auch in unseren Nachkommen. Christen beginnen zu erkennen, dass wir einen starken biblischen Auftrag haben, unsere Kinder darauf vorzubereiten, die Fackel des Evangeliums in die vor uns liegenden Jahrzehnte zu tragen.

Schon immer hat es “Frauen mit einer Bestimmung” gegeben, die die Bedürfnisse ihrer Nation kannten und genug Erbarmen und Glauben hatten, um in ihrem Land einen Unterschied zu bewirken. Königin Esther war eine junge Frau, die ihr Leben niederlegte, um ihre Nation zu retten. Maria, die Mutter Jesu, war die erste, die wusste, dass Gottes Sohn auf die Erde kommen sollte und sie gab ihren Leib sowie ihren Ruf dafür hin, ihrer Generation den Messias zu bringen. Maria Magdalena war die erste Evangelistin. Sie verkündigte den Jüngern Jesu Auferstehung. Die Samariterin war die erste, die eine Stadt für Jesus gewann. Lydia war die erste Bekehrte in Europa. – Gott beruft Frauen mit einem Mutterherz!

Wach auf, wach auf – sing ein Lied

Frauen müssen ihre Augen für den Kampf offnen, der um die Werte und Wahrheiten des Wortes Gottes tobt, und ein prophetisches Lied singen, in Apostelgeschichte 2, Vers 17 a lesen wir, dass der Heilige Geist auf alles Fleisch ausgegossen werden wird, dass “eure Söhne und eure Töchter •weissagen werden, und eure Jünglinge Gesichte sehen werden,und Gott sogar auf seine Knechte und auf seine Mägde in jenen Tagen von seinem Geist ausgießen wird und sie weissagen werden”. Weissagen bedeutet, das inspirierte und gesalbte Wort Gottes mit Klarheit und Kühnheit auszusprechen.

Wir können ein Werkzeug sein, um den Standard der Gerechtigkeit hoch zu halten: Wir können unsere Stimmen erheben und Initiative für die Hilflosen, Misshandelten und Obdachlosen ergreifen, für Menschen in Armut oder in Prostitution, und können ihnen das Evangelium predigen. Wir dürfen hinter den sicheren Wänden unserer Heime nicht schweigen und die Nöte unserer Zeit ignorieren!

Ps. 68,12: “Der Herr erlasst einen Ausspruch: Siegesbotinnen, eine große Schar!”
Frauen sind eine “unglaubliche Armee”, mit einem mächtigen Potential, und sie müssen mobilisiert werden, mitzuhelfen, eine schmerzende Welt zu erreichen. Das weiterzugeben, was man von Gott empfangen hat, ist das überfließende Leben der neuen Natur in Christus. Was ist los mit der Tradition mutiger Frauen aller Zeitalter, welche Christus predigten, selbst bereit, für den einen zu sterben, der ihre erste Liebe war?

Debora war willig, sich zu beteiligen. Sie lebte in der Gegenwart Gottes und suchte Ihm im Gebet. Während sie betete und hörte, offenbarte der Herr ihr Seine Strategie und Seinen Zeitpunkt, um das Volk zu befreien.

Mach Dich auf, Barak!

Richter 4,6: Und sie sandte hin und ließ Barak, den Sohn Abinoams, aus Kedesch in Naftali rufen. Debora ließ Barak rufen, den militärischen Oberbefehlshaber in Israel. Sie nahm seine Position nicht ein und versuchte auch nicht, unabhängig von ihm zu handeln. Sie respektierte seine von Gott gegebene Stellung als Leiter und sagte zu ihm auf inspirierende und glaubensstärkende Weise

Hat der Herr, der Gott Israels, nicht geboten: Geh hin und zieh auf den Berg Tabor und nimm mit dir zehntausend Mann von den Söhnen Naftali und von den Söhnen Sebulon, … Ich aber ziehe Sisera, den Heerobersten Jabins,zu dir heran,… und ich gebe ihn in deine Hand!” Barak war ein demütiger Mann. Er war bereit, Gottes Wort von einer Frau anzunehmen. Er wusste, dass es sich um eine unmögliche Aufgabe handelte, und doch war er ein. Mann des Glaubens. Er erkannte, dass Gottes Salbung auf Debora lag und wusste um den Dienst, den Gott ihr als Richterin und Prophetin gegeben hatte.

Da sagte er zu ihr: “Wenn Du mit mir gehst, gehe ich; wenn Du aber nicht mit nur gehst, gehe ich nicht, ” Er wusste, dass er ihre Unterstützung brauchte, um die Truppen zu inspirieren – ihre Weisheit und prophetische Salbung sowie ihr Mutterherz voll aufopfernder Liebe. Debora war bereit, mit in den Kampf zu ziehen und zu helfen, die Kriegshelden zu vereinen. Gemeinsam – Mann und Frau – Seite an Seite, jeder in seiner von Gott gegebenen Rolle als Mutter und Krieger, marschierten sie vorwärts, während der Herr vor ihnen herging. “Tritt auf, meine Seele, mit Kraft” (Richter 5,21).

„Ich will nicht ohne Dich gehen“// Lasst uns zusammen gehen

Dies ist ein wunderbares Bild von Gottes Endzeitabsicht, Sein ursprüngliches Mandat, das Er bei der Schöpfung gegeben hatte, wiederherzustellen. Gottes Gaben und Seine Berufung sind unwiderruflich (Röm. 11,29). Mann und Frau zusammen spiegeln die Herrlichkeit Gottes wider und sind gemeinsam berufen, die Erde zu füllen und über sie zu herrschen.

Heute gibt Gott Frauen ihr Erbe wieder zurück – alles, was der Teufel gestohlen hat, und stellt ihren Ruf, ihren Platz in der Gesellschaft, der Gemeinde und zu Hause wieder her. Parallel dazu gibt es Männerbewegungen (wie z. B. die Promise Keepers), welche Männern Lehre über ihre Rolle als Leiter in wahrer, dienender Autorität geben, damit die Helden erweckt werden. Rick Joyner sagt: Wenn beide, Männer und Frauen, den ihnen zustehenden Platz in der Gemeinde einnehmen, dann kann die Gemeinde ihrerseits den ihr zustehenden Platz in der Welt einnehmen. Diese beiden Bewegungen werden viel dazu beitragen, daß die Gemeinde zu ihrer endgültigen Größe und Schönheit heranreifen kann, die ihr als Braut des herrlichen Königs Jesus auch zusteht:.

Diese Geschichte aus dem Buch Richter ist ein sehr gutes Beispiel, wie die gemeinsame Bemühung von Mann und Frau die Festungen des Feindes zerbricht. Das Lied endet mit den siegreichen Worten:
„So sollen umkommen alle deine Feinde, Herr! Aber die, die Ihn lieben, solen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Kraft (Ri.5,31)!“
Das Geheimnis ihres großen Sieges und ihrer Kraft war, dass sie Gott mehr liebten als ihr eigenes Leben. Sie trachteten zuerst nach Seinem Königreich und Seiner Gerechtigkeit und waren nicht in eigennütziges Streben verwickelt. Der Kampf tobt heute heftig und richtet sich gegen die Familien.

Wer wird die nächste Generation gewinnen?

Die Frage, die wir uns alle stellen müssen, ist:

  • Liebe ich Gott genug?
  • Liebe ich meine Nation genug?
  • Liebe ich meine Kinder und die nächste Generation genug?

um an der Wiederherstellung der Wege beteiligt zu sein, auf denen sie sich bewegen sollen?

Wach auf, Debora, sin ein Lied!

Die Jahre komen und vergehen. Doch die Sache Jesu bleibt bestehn. Deine Zeit ist jetzt, bezahl den Preis! Sage „Nein“ zur Welt und „Ja“ zum Kreuz. Und gib Dein Leben für den Mann, der starb, damit Du leben kannst. Bis am letzten Tag die Posaune klingt, stehe mutig auf für Gott und sing. (aus „I Pledge Allegiance to the Lamb“, Word Music UK LD,; Text und Musik: Ray Boltz, Übersetzung: Daniel Jacobi; verwaltet in D,A,Ch und FL: Copy Care Deutschland, Postfach 1220, 73762 Neuhausen)

Das große Finale

Richter 5,31: „Und das Land hatte vierzig Jahre Ruhe.“ Die nächste Generation war frei von der Knechtschaft dieser Welt und ihrem manipulierenden System,. Die Kinder und Jugendlichen waren frei, dem Herrn zu dienen und das Reich Gottes auszubreiten. Sie waren frei, den Herrn, den einzig wahren Gott, anzubeten. Das Volk Gottes hatte die Oberhand, ein Reich-Gottes-Lebensstil war aufgerichtet, und das Volk Gotes hatte Einfluß auf alle Länder!

Der Artikel wurde mit freundlicher Genehmigung von Kay Chance zur Verfügung gestellt.  Copyright by Kay Chance
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