Debora erwache Teil 1

7. November 2008 www.elijahlist.com

Deutsche Übersetzung: Karin Meitz
Für den deutschsprachigen Raum: www.elijahlist.at

Von Jill Austin

Vertrautheit mit Gott ist die höchste Bestimmung, zu der wir geschaffen wurden, doch suchen wir WIRKLICH Seine höchste Bestimmung für unser Leben? Wenn wir Gottes Liebe und Sein Herz für uns wahrlich verstehen würden, würden wir radikale Entscheidungen treffen, um mehr Zeit mit Ihm als mit jeglicher anderen Aktivität in unserem Leben zu verbringen! Wenn wir Offenbarung über seine wahre Eifersucht hätten, mit der Er über dieser ungeteilten Zeit mit uns wacht, würden wir die Welt auf den Kopf stellen, wie Seine Jünger es taten!

Doch stattdessen wurden wir eingelullt und eingeschläfert oder sind so gefesselt von dem Plunder der Welt, dass wir die wahren Schätze Gottes verpassen. Viele Gläubige erleben, dass “verzögerte Hoffnung das Herz krank macht”, und so verlassen sie die Gemeinde, da sie keine Leidenschaft, kein Ziel, keine Kraft und kein Gespür für Seine Gegenwart haben, aber auch kein verborgenes Leben mit Gott! Wird eine Krise notwendig sein, um uns zurück zur vertrauten Beziehung mit Jesus zu führen?

Was war an Debora so besonders, dass es Seine Aufmerksamkeit erregte? Ihre kompromisslose Hingabe bewegte Gottes Herz und Er veränderte das Herz Deboras. Sie verbrachte SO viel Zeit im Tempel mit Gebet und Anbetung, dass sie von Öl troff. Deshalb konnte sie die Stimme des Herrn so klar hören, mit solch scharfer Unterscheidungsgabe die Zeichen der Zeit erkennen, aber auch tagtäglich Entscheidungen für das Volk treffen und, als der Ruf zum Kampf ertönte, war sie absolut bereit!

Debora wurde am verborgenen Ort zum Kampf zugerüstet! Hier liegt der wahre Sieg – in der Gemeinschaft mit Ihm – nur du und Er. Dies ist unser Platz der Sicherheit und Wahrheit!

Es ist Zeit, aufzuhören über Intimität mit Gott zu sprechen – es ist Zeit, es WIRKLICH zu tun.

Wer war Debora?

 

Stellt euch vor, ein Mädchen im Teenageralter wird zum Papst gewählt und reißt im Alleingang die Mauern der Trennung zwischen Katholiken und Protestanten nieder. Man kann sich nicht einmal richtig vorstellen, dass dies möglich sein könnte, nicht wahr? Nun stellt euch eine Frau im mittleren Alter vor, grauhaarig, eine jüdische Hausfrau und Mutter, die vor über 3.000 Jahren von Gott dazu berufen wurde, Israel zu einem der unwahrscheinlichsten militärischen Siege in der Geschichte zu führen!

Erlaubt es mir, euch unsere merkwürdige Kandidatin und Glaubensheldin vorzustellen: Debora. Ich habe bis jetzt wenig Lehre über sie gehört. Ich höre oft von Gideon, Samuel und einigen anderen Richtern, doch als ich mich mit Debora beschäftigte, verliebte ich mich in sie. Debora ist äußerst einzigartig und ein bisschen brisant, da sie eine Frau war, die das höchste leitende Amt im Lande Kanaans, oder Israels, zu jener Zeit innehatte.

Wie eine Jeanne d’Arc der alten Zeit scheint Debora in den heiligen Annalen der Geschichte Israels als vierter Richter der Nation, als dritte Prophetin (nach Miriam und Rahel) und als Befreier von Gottes Volk auf. Debora war eine Klasse für sich: ihre Rolle als Leiter war beispiellos und einmalig! Sie war eine Frau, die allen Widrigkeiten zum Trotz eine Nation zum Sieg führte. Und sie tat dies in einer patriarchalen Zeit, in der es vor ihr noch keine weiblichen Führungskräfte gab.

Zyklen der Rebellion und der Befreiung Israels

Das ganze Buch der Richter umfasst ungefähr 325 Jahre. Nachdem die Israeliten das Verheißene Land betreten hatten, starben Josua und die Ältesten und die 12 Stämme Israels wurden im Land Kanaan getrennt. Das tragische Muster im Buch der Richter ist folgendes: die Menschen rebellierten – sie beteten fremde Götter an und verheirateten sich mit heidnischen Stämmen.

Der Herr brachte Gericht über sie. Sie schrien zu Gott um Befreiung. Der Herr erwählte einen Richter, es gab einen Kampf, Israel wurde befreit und eine Zeitlang gab es Frieden im Land. Nachdem der Richter starb, fiel das Volk wieder in Rebellion und der Herr brachte wiederum große Unterdrückung. Dieser Zyklus wurde sechsmal durchlaufen!

Gwen Shaw beschreibt dies in ihrem Buch “Debora und Jael” genau:

“Ihre Häuser wurden überfallen und durchwühlt, ihre Ernte geplündert, ihre Jungfrauen vergewaltigt, ihre Väter verspottet und ihre Söhne ermordet. Die Menschen konnten nicht mehr auf die Straße gehen. Sie sperrten sich in ihren Häusern ein und einige mussten sogar ihr Land und ihr Zuhause verlassen, da der Feind es in Besitz genommen hatte. Sie lebten in Höhlen und Verstecken. Ihre Schafe und Ziegen wurden ihnen entrissen, ihre Ernte ihnen weggenommen, sobald sie sie eingebracht hatten. Sie verloren ihre Oliven, Datteln, Feigen, Trauben, ihren Weizen, ihre Gerste und ihre Granatäpfel. Hungrig, bettelarm und verzweifelt wurden sie zurückgelassen. Sie werfen Gott aus ihren Schulen, aus ihren Gesetzen, aus ihren Herzen und Leben und behaupten, dass sie Ihn nicht brauchen. Doch wenn sie in Schwierigkeiten sind, fragen sie sich, wo Er ist und warum Er sie nicht gerettet und die Tragödie nicht verhindert hat.”

Der Herr wacht so eifersüchtig über jeden von uns, dass er Ihn liebt und Ihn kennt. Wenn wir beginnen, uns von Ihm abzuwenden, erlaubt Er bösen Königen, uns zu unterdrücken. Die Bibel sagt uns, dass Gott derjenige ist, der böse Könige und richterliche Beamte einsetzt, doch setzt Er auch göttliche Richter und Könige ein! Debora war der vierte Richter und in den ersten 20 Jahren ihrer 40-jährigen Regierungszeit wurde das Land durch einen der mächtigsten und grausamsten kanaanitischen Könige, Jabin, und dessen gerissenen Militärkommandanten Sisera unterdrückt (siehe Richter 4, 1-4).

Debora erlangte Gottes Aufmerksamkeit

Das Erstaunliche daran ist, dass der Herr eine Frau erwählte, um eine Nation zu befreien! Besonders überraschend daran ist, dass dies im Nahen Osten vor Tausenden von Jahren geschah! Debora war nicht nur Ehefrau, Mutter, Fürbitterin und Prophetin, sondern auch Richterin und eine Befreierin der ganzen Nation. Dies ist kein schlechter Lebenslauf für eine Frau mittleren Alters, die in der unterdrückenden nahöstlichen Kultur lebte.

Allen Widrigkeiten zum Trotz verwendete Gott sie auf mächtige Weise. Debora durchbrach ihre kulturellen Mauern, doch rebellierte sie nicht, sie handelte im Gehorsam – ihrem Gott gegenüber. Sie wurde auf radikale Weise verwendet, um ihr Volk zu befreien – und die Menschen liebten sie. Es ist eine wunderbare Geschichte des Glaubens an Gott und sie erzählt von Männer und Frauen, die in einem Krieg zusammenwirkten, um ihr Land von großer Unterdrückung zu befreien.

Wenn wir von dieser radikalen Prophetin und Richterin lesen, weitet das unsere Theologie über Frauen in Regierungsverantwortung. Doch habe ich wirklich den Eindruck, dass Gott eine Gruppe von endzeitlichen Deboras erweckt. Es kommen weltweite Erschütterungen, die gerade erst begonnen haben, und der Herr ruft nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen Gottes! Der Herr sagt:

“Erwache, Debora, sei ein Teil der Armee des Herrn!”

Gottes Augen halten auf der ganzen Welt Ausschau nach einem Herzen, das völlig Ihm gehört (siehe 2. Chronik 16, 9).

Was erregte Seine Aufmerksamkeit, als Er Debora erblickte? War es das kompromisslose Feuer der Heiligkeit, ein unerschütterlicher Glaube oder eine unablässige Liebe, die sie auszeichneten? Ging es um Integrität ihres Charakters, ihre Weisheit, die nicht von dieser Welt war, oder den Reichtum ihrer Güte, der sowohl in Männern als auch in Frauen Vertrauen bewirkte?

Das Wort “weihen” hat im hebräischen zwei Wurzeln: naver (trennen von) und kadesh (absondern für). Debora war, wie die anderen Glaubenshelden, von dieser Welt getrennt und für den Herrn abgesondert. Sie tat nichts aus sich heraus, sondern sprach nur das, was der Vater sie lehrte. Hierin liegt der wahre Sieg: im Hören auf Ihn.

Jill Austin
Master Potter Ministries

Email: info@masterpotter.com