PMS – “Vorsicht Falle”

Nach der Geburt unseres jüngsten Kindes litt ich selbst eine Zeit lang unter PMS und nahm das zum Anlaß, mich mit der Problematik auseinanderzusetzen. Die Orginalrecherchen sind umfassender. Wenn Du in diesem Bereich Hilfe brauchst, der vollständige Text Dir aber zu lang ist, empfehle ich Dir, an das Ende des Artikels zu skrollen. Hier findest Du meine Einschätzung der geistlichen Dimension und den wichtigsten Ansatz für Deine Heilung.

Definition

PMS ist die Vielzahl regelmäßig wiederkehrender psychischer und pysischer Beeinträchtigungen, die im Zeitraum vor der Periode bei jedemZyklus der betreffenden Frau auftreten und mit Beginn der Blutungen abklingen. (Prä Menstruelles Syndrom)

80-90% aller Frauen leiden in irgendeiner Phase ihres Lebens an hormonellen Turbulenzen; 10-20% so schwer, dass sie sich nachhaltig beeinträchtigt fühlen. Dass die Periode bevorsteht, merken viele Frauen auch ohne Kalender. Der Bauch wird runder, die Brust spannt, das Nervenkostüm wird dünner. Manche Frau erlebt solche Befindlichkeitsstörungen nur 1-3 Tage vor dem Einsetzen der Periode, andere bereits ab der Zyklusmitte (nach dem Eisprung).

Dauer und Intensität der Beschwerden sind von Frau zu Frau und von Zyklus zu Zyklus verschieden. Die Periode selbst ist bei den betroffenen Frauen meist schmerzfrei. Existenz von PMS wird heute weitgehend anerkannt, wenngleich auch nicht jeder Arzt mit der Problematik vertraut ist. Je umfassender das Wissen über PMS, desto konkreter ist Hilfe möglich.

Ursachen und verstärkende Faktoren

PMS wird durch ein Ungleichgewicht der Hormone Östrogen und Progesteron in der zweiten Zyklushälfte verursacht. In der ersten Zyklushälfte herrscht im weiblichen Körper das Hormon Östrogen vor, in der zweiten Hälfte Progesteron. PMS entsteht, wenn das natürliche Gleichgewicht gestört und zu wenig Progesteron produziert wird.

Einfluss der Pille

Ein wesentlicher Bestandteil der Pille ist die künstliche Form der Hormone Östrogen und Progesteron. Sie blockieren und ersetzen die körpereigene Hormonproduktion. Viele Ärzte setzen bei Zyklusstörungen und auch bei PMS die Pille ein, da sie den Körper während des Zyklus gleichmäßig mit Hormonen versorgt. Bei einem Drittel der mit der Pille behandelten Frauen werden die Beschwerden so gelindert, ein Drittel erfährt keine Änderung und bei dem letzten Drittel verschärfen sich die Probleme. Unabhängig von PMS führt die Pille bei manchen Frauen zu Stimmungsschwankungen und Depressionen.

Weitere verstärkende Faktoren:

Mehrfache Schwangerschaften
Während der Schwangerschaft produziert der Körper ein sehr viel höheres Maß an Progesteron. Je mehr Schwangerschaften , desto „müder“ wird der Körper in seiner Hormonproduktion, desto höher das PMS-Risiko.

Fehlgeburten und Abtreibungen
Fehlgeburten werden oft durch Progesteronmangel verursacht. Frauen mit PMS scheinen häufiger Fehlgeburten zu erleiden. Auch die abrupte Beendigung einer Schwangerschaft durch Abtreibung bringt die Hormonproduktion durcheinander.

PMS und die Bedeutung des Lebensalters
PMS kann bereits bei Teenagern auftreten. Ein großer Teil der Disharmonie bei Teenagern beruht ja auf der hormonellen Umstellung. PMS kann sich in den Dreissigern deutlich verstärken, sei es durch hormonelle Veränderungen oder bedingt durch den Stress, der diese Lebensphase auszeichnet. Mit zunehmendem Alter wird der Körper in seiner Hormonproduktion müde, besonders nach mehrfachen Schwangerschaften und begünstigt somit heftigere Symptome. Im Alter von 40-45 nimmt die Schärfe und Dauer der Symptome ab. Für die meisten Frauen endet PMS mit der Menopause. Nach der Menopause dürfte keine Frau mehr unter PMS leiden, da die Eierstöcke nun inaktiv sind.

Erbfaktoren
Der genetische Einfluss von PMS ist unverkennbar. Symptomfreie Mütter haben symptomfreie Töchter und umgekehrt. Adoptivtöchter ähneln in ihrem Verlauf ihren leiblichen Müttern.

Prüfstein

Nun taucht bei manchen Frauen die Frage auf: Habe ich PMS? Alle Symptome müssen nach der Periode für mindestens eine Woche; d.h. mindestens bis nach dem Eisprung völlig verschwunden sein. Entscheidend ist der Zeitpunkt des Auftretens. Das kann wenige Stunden, aber auch 14 Tage vorher beginnen.

Zykluskalender
Für Frauen, denen das Wissen über PMS neu ist, dürfte die Frage „Habe ich PMS?“ nicht eindeutig zu beantworten sein. Es ist schwierig, sich zurückzuerinnern, wie man sich vor zwei Wochen gefühlt hat. So empfiehlt sich eine abendliche Eintragung im Kalender mit der Aufzeichnung der Symptome, die am meisten Beschwerden bereiten. Verwende Abkürzungen wie S=Spannung  BE=Brustempfindlichkeit große Buchstaben für starke Beschwerden, kleine Buchstaben für schwache Symptome. M steht für Menses.

Psychische Beschwerden
Die psychischen Symptome sind für die meisten Frauen am schwierigsten zu bewältigen. PMS scheint ihre schlechtesten Eigenschaften zum Vorschein zu bringen. Das hervorstechendste Merkmal ist der plötzliche Stimmungsumschwung. Des weiteren: negatives, kritisches Denken, Reizbarkeit, Nervosität, innere Anspannung, Ängste, Depressionen, Traurigkeit, Wutausbrüche mit oder ohne Gewalt, Selbsthass, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, hektische Betriebsamkeit, Schlafstörungen. Ist die PMS-Phase vorbei und die Blutung setzt ein, versteht die Frau ihre Gefühle der letzten Tage nicht mehr – die Wolke verzieht sich.

Körperliche Symptome
Schmerzhaftes Spannungsgefühl in der Brust
(gesteigerte Empfindlichkeit bis hin zu akutem Schmerz) wegen der erhöhten Wassereinlagerung in diesen Tagen oder bedingt durch die bessere Durchblutung.

Wassereinlagerung
Für die meisten Frauen ist jede Gewichtszunahme ärgerlich. In den Tagen vor den Tagen lagert der Körper mehr Wasser ein, produziert weniger Urin. Wenige Stunden nach Einsetzen der Blutungen werden große Harnmengen ausgeschieden und die Beschwerden verschwinden.

Heißhunger
Die Frau erlebt eine regelrechte Gier nach bestimmten Speisen. Gelüste, denen sie sonst widersteht, gibt sie leichter nach, was sie noch mehr frustriert.

Kopfschmerzen
a) im Gesichtsbereich, da die Nebenhöhlen durch Schwellung blockiert sind
b) prämenstruelle Spannungskopfschmerzen, ausgelöst durch Alltagsstress, verstärkt durch PMS.
Frauen, die öfters unter Migräne leiden, haben eine erhöhte Migränebereitschaft.

Unterleibsschmerzen
Sie beruhen auf dem Anschwellen und der Stauung der Blutgefäße in der Beckenregion. Beim Periodenschmerz selbst ziehen sich die Mukelwände der Gebärmutter zusammen und stoßen das unbefruchtete Ei ab.

Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe, Völlegefühl, Verstopfung, Kribbeln in den Fingern, Lethargie nach geringer Anstrengung, große Erschöpfung

Erhöhte Unfallneigung
In der PMS-Phase kommt es leichter zu häuslichen und außerhäuslichen Unfällen (Autounfälle, Ungeschicklichkeiten, Schnittverletzungen, Dinge fallen lassen…). Infolge der inneren Anspannung kommt es zu einer Zunahme der Muskelspannung, verbunden mit Konzentrationsschwäche. Der seelische Druck kann eine Verspannung der Muskeln mit Steifheit, Schwerfälligkeit sowie Gliederschmerzen bewirken.

Allgemeine Tipps

Informiere dich gründlich. Sprich mit deinem Partner. Sein Wissen um die Problematik kann helfen, Situationen zu entschärfen.

Früh genug aufstehen. Kurze Gymnastik, um die Muskeln in Schwung zu bringen und den Stoffwechsel anzukurbeln.
Hübsch und bequem anziehen.

Setze in diesen Tagen Prioritäten. Gib deinen Tätigkeiten eine Reihenfolge. Stress ist zwar nicht die Ursache von PMS, kann aber die Symptome verstärken. Keine anstrengenden gesellschaftlichen Aktivitäten.

Wer das Bedürfnis, sich selbst etwas Gutes zu gönnen, dauerhaft ignoriert, kann wirklich krank werden. Damit erzwingt sich der Körper den Rückzug, den die Frau sich selber nicht gegönnt hat. Nimm dir ab und zu einen Babysitter. Mit Kleinkindern kann die physische Energie schon am Mittag verbraucht sein.

Arbeiten soll auch Spaß machen. Back ein Brot. Hüte dich davor, den Tag lustlos zu verplempern ohne irgendetwas zu tun und vor dem eigenen „Elend“ zu kapitulieren.

Ernährung

Damit die Hormonproduktion nicht ins Stottern gerät, ist eine möglichst gleichmäßige Versorgung mit Blutzucker nötig. Gerade in der PMS-Phase sind eiweißreiche, ballaststoff- und vitaminreiche Zwischenmahlzeiten angebracht. Unbedingt Frühstücken, dünnen Tee oder Kaffee, besser Wasser. Viele Frauen reagieren in der PMS-Phase empfindlich auf Tee und Kaffee. Diese regen die Insulinausschüttung an, der Blutzucker sinkt, der Drang nach Süßem steigt.

Bei starker Wassereinlagerung sollte man salzige Kost und Knabbereien meiden. Obsttage können bei der Entwässerung helfen. Kartoffeln sind stark basenbildend und neutralisieren den durch falsche Ernährung übersäuerten Korper. Außerdem hilft das reichlich enthaltene Kalium beim Entwässern. Ebenfalls kaliumreich sind Aprikosen, Bananen, Mais, Hirse, Weizen.

Weiterhin empfehlen sich vitaminreiche und stärkearme Gemüse wie Spargel, Broccoli, Blumenkohl, Gurken, Möhren, Paprika, Tomaten, Salate.

Magnesiumzusätze können helfen, den Schokoladenheißhunger zu dämpfen (Schokolade enthält reichlich Magnesium, was den Japp aus Süßes erklären könnte). Durch zwei Magnesium-Brausetabletten à 150 mg wäre auch ein verstärkter Magnesiumbedarf mehr als reichlich gedeckt.

Normalgewicht ist anzustreben
Während Blitzdiäten meist sinnlos sind und in der zweiten Zyklushälfte wenig angebracht, hat eine nötige Gewichtsreduktion folgende Vorteile:

  • Meist kommt es zu einer Normalisierung des Hormonspiegels
  • Verbesserung des Kohlenhydratstoffwechsels
  • Bluthochdruck reguliert sich
  • Mehr Bewegungsfreude bei weniger Gewicht
  • Stärkere Selbstachtung

Bewegung und Sport
Bewegung spielt bei der Bewältigung von PMS eine wichtige Rolle. Weil PMS durch Stress verstärkt wird und Bewegung Stress abbaut, wirkt Sport unmittelbar. Wähle eine sportliche Aktivität, die dir auch Spaß macht:
Fahrrad fahren, Schwimmen, Tanzen, Jazz-Gymnastik, Aerobik (hier gibt es auch gute Videos mit Anleitung und christlicher Musik). Hauptsache, du kommst in Schwung.

Das Umsetzen dieser Tipps liegt weitgehend in deiner Hand. Kein anderer kann deine Ernährungsgewohnheiten ändern als nur du, niemand dir dein Bewegungsprogramm abnehmen, keiner kann deinen Zeitplan ordnen. Doch die Sorgfalt lohnt sich. Wenn du dich überwindest, verbessert sich deine gesamte Lebensqualität. Nimm deine Behandlung ernst und bete für Standfestigkeit und Heilung

Informationenen über PMS, gesunde Ernährung und körperliche Aktivität… Vielleicht erübrigt sich bereits jetzt eine weitere Behandlung.

Das kann der Arzt tun 

Er kann andere Gesundheitsprobleme ausschließen. Er kann die Diagnose stellen (manche Frauen fühlen sich erleichtert, wenn ihre Beschwerden einen Namen haben). Er kann beraten und eventuell Medikamente verordnen.

Nachtkerzenöl
Seit Jahren wird zur Behandlung von PMS Nachtkerzenöl eingesetzt. Es hilft gegen das Spannungs- und Druckgefühl in der Brust. Die Nachtkerze ist eine nordamerikanische Wildpflanze. Das Öl, aus dem Pflanzensamen gewonnen, enthält Gamma-Linolsäure und ist rezeptfrei erhältlich. Man sollte es allerdings nicht mit den sogenannten „PMS-Ölen“ verwechseln, deren Gehalt an Nachtkerzenöl nicht fest vorgeschrieben ist.

Mönchspfeffer
Ebenfalls gute Erfahrungen macht man mit Medikamenten, die Mönchspfeffer enthalten. Er kurbelt die Gehirnzellen an, die für die Hormonproduktion der Eierstöcke sorgen.

Hormonfreie Medikamente
Hormonfreie Medikamente müssen erst beim Einsetzen der Symptome eingenommen werden. Aspirin zum Beispiel wirkt der Verkrampfung der Gebärmutter entgegen. Es empfiehlt sich eine lösliche Form, die zusätzlich Vitamin C enthält, weil das Medikament so leichter resorbiert und ins Blut aufgenommen wird (evt. Saft einer Zitrone oder Orange zufügen).

Schnelle Schmerzlinderung

Hormonbehandlung
Eine Hormonbehandlung kann nur in Zusammenarbeit mit einem Arzt stattfinden und muss verordnet werden. Das synthetische Progesteron Depo Clinovir ist ein Präparat , dass alle drei Monate injiziert wird. Es kann jedoch monatelang die Regelblutung hemmen oder auch tägliche Blutungen verursachen. Wird eine Frau während der Behandlung schwanger, kann der Embryo geschädigt werden. Das natürliche Progesteron Utrogestan kann vom Arzt über die internationale Apotheke bezogen werden. Die Einnahme erfolgt in Form eines rektalen oder vaginalen Zäpfchens oder als Spritze. Nebenwirkung: Bei manchen Frauen bleibt die Regelblutung aus.

Geistliche Dimension

Fast alle Broschüren über PMS geben Tipps, wie die Frau die hormonellen Turbulenzen akzeptieren und damit umgehen lernen kann. Doch unterschätze die geistliche Dimension nicht, die diese Problematik mit sich bringt, sonst versäumst du eine kostbare Lektion in deinem Glaubensleben.

1. Haltung der Umkehr
Hast du dich durch dein Verhalten schuldig gemacht, ignoriere deine Sünde nicht. Die richtige Antwort darauf ist Buße. Die Bibel spricht davon, der Buße würdige Frucht zu bringen. Egal, was die Ursache für dein Verhalten war: Wir sind für unsere Verhalten jederzeit selbst verantwortlich.

2. Erkenne den Feind
Der Teufel greift immer dort an, wo wir am verletzlichsten sind. Natürlich sind hormonelle Störungen medizinisch real. Doch der Teufel kann auch physische Umstände benutzen, um seine Aktivitäten zu maskieren. Die Stärke des Teufels liegt darin, wie erfolgreich er unser Denken verblenden kann.

3. Lerne zu kämpfen
Nachdem du umgekehrt bist und den Feind in diesen Turbulenzen erkannt hast, musst du lernen, zu kämpfen. Unser Hauptkampf findet immer in unserem Gedankenleben statt.

PMS kann zu einer Festung werden

(Festungen beinhalten Gedanken, Vorstellungen, Spekulationen, welche sich gegen die Erkenntnis Gottes erheben). Lerne es, deine unkontrollierten Gedanken gefangen zu nehmen, besonders den ersten….
Nimm eifersüchtige, negative, depressive Gedankemn sofort gefangen.
Hast du Probleme mit Kritiksucht, so sage: Nein, ich werde nicht kritisch sein, sondern glaubensvoll. Ich segne…
(Psalm 18 38-40). Dein Verhalten sollte wie das von David werden, der sprach:

„Meinen Feinden jage ich nach und kehre nicht um, bevor ich sie aufgerieben habe. Ich zerschmettere sie, dass sie nicht mehr aufstehen können.“

Hast du jemals bemerkt, wie viel einfacher es zu sein scheint, bedrückt und traurig zu sein, statt froh und siegreich? Glaube der Lüge nicht, dass Bedrückung die leichtere Wahl ist. Krank zu sein, emotional verärgert und depressiv zu sein ist nicht einfacher als für kurze Zeit zu kämpfen und zu siegen!

Verwirf jede Akzeptanz der Bedrückung durch PMS. Verwirf die geschichtliche Dimension dieser Bedrückung (ich hatte schon immer, meine Mutter hatte auch…). Reinige dich von dieser „Verwandtschaft“. Verwirf alle menschlichen Erklärungen. Vielleicht dauert es ein paar Wochen, bis sich „geistliche Muskeln“ gebildet haben, aber es lohnt sich. Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wir wissen von der Existenz von PMS, aber wir glauben nicht daran.